Im Folgenden sollen die Hintergründe und Prinzipien von Satyagraha veranschaulicht werden. Dieser Artikel ist als Teil einer Serie zu verstehen, welche die Grundhaltung und Ziele dieses Blogs veranschaulichen soll. Somit will ich die Diskussion der Möglichkeit einer Satyagraha-Bewegung in unseren Breiten unterstützen.
Zuletzt geändert am: 30. Dezember 2011
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Einleitung & Überblick
Das Wort Satyagraha wurde von Mahatma Gandhi geprägt und bedeutet wörtlich „die Kraft der Wahrheit“. Danach benannte Gandhi seine Methode des gewaltfreien Widerstands, die auf Liebe, Wahrheit und Selbstaufopferung beruht.
Er setzte Satyagraha zuerst erfolgreich im Kampf gegen die Unterdrückung der indischen Minderheit durch die Briten in Südafrika ein und erreichte damit später in Indien sogar dessen Unabhängigkeit von der englischen Herrschaft. Dadurch wurde Gandhi bis heute zum Vorbild für Millionen von Menschen und beeinflusste maßgeblich andere Politiker und Menschenrechtskämpfer wie z.B. Martin Luther King Jr. Mit Gandhi als Vorbild konnte dieser die Gleichberechtigung der schwarzen Bevölkerung in den USA gewaltfrei herbeiführen.
„Das Volk ist von Natur aus nicht gewalttätig, sondern friedlich.“ (2) – Mahatma Gandhi
Die Grundregeln von Satyagraha beinhalten …
- absolute Gewaltfreiheit (Ahimsa), physisch wie psychisch;
- absolutes Festhalten an der Wahrheit und moralischen Werten;
- absolute Verneinung jeglicher Geheimnistuerei (Mahatma Gandhi informierte seine Gegner sogar über jeden seiner nächsten politischen Schachzüge);
- die Bereitschaft Schmerzen und Leiden auf sich zu nehmen;
Die Strategie von Satyagraha basiert auf dem Versuch, das Herz und das Gewissen seiner Gegner anzusprechen. Durch das eigene ritterliche und friedliche Verhalten sollen der Öffentlichkeit und auch dem Gegner selbst dessen üble Taten solange vor Augen geführt werden, bis ein Umdenken stattfindet. Die Ziele sind, die Gewaltspiralen zu durchbrechen und die Gegner auf seine eigene Seite zu ziehen.
Man behandelt seinen Widersacher wie einen Freund. Man bekämpft nicht die Übeltäter, sondern das Übel selbst.
Auf den ersten Blick scheint eine solche politische Strategie auf die meisten Menschen absurd und undurchführbar zu wirken. Allerdings sprechen nicht nur die vielen erfolgreichen praktischen Beispiele für sich, sondern es kommt bei dem Großteil der Übeltäter durch ein richtig durchgeführtes Satyagraha tatsächlich zu einer psychologischen Kettenreaktion!
Wenn Gier den Samen des Streits aussät und Hass und Unwissenheit ihn herumtragen, kann Gandhis Strategie der Wahrheit, Liebe und Gewaltlosigkeit – SATYAGRAHA – angewandt werden.
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Warum Satyagraha?
Ich denke, dass es für alle politisch interessierten Menschen von großem Erkenntniswert sein könnte, sich damit mehr zu beschäftigen. Diese Idee ist so erstaunlich, dass man ihr auf jeden Fall eine Chance geben sollte! Und Alternativen zu haben ist besonders in der Politik nie schlecht.
In unserer von brutalen Krisen gebeutelten Welt wird es ohnehin allerhöchste Zeit, nach neuen Möglichkeiten zur Konfliktlösung zu suchen.
Konventionelle Proteste und Petitionen zeigen überhaupt nur noch selten Auswirkungen, und diese sind meistens nur gering. Die Politik hat sich weitestgehend von den Bürgern entfernt und verselbstständigt. Die Zentralisierung von politischer Macht und nationaler Souveränität z.B. nach Brüssel leisten der Entdemokratisierung der Völker Europas zusätzlich Vorschub.
Gandhi hat uns aber schon vor über hundert Jahren vorgemacht, wie man tiefe politische Umwälzungen in Richtung Freiheit des Individuums und Wahrheit gewaltfrei durchführen kann. Um unsere Politiker wieder darauf aufmerksam zu machen, für wen sie eigentlich arbeiten, könnte Satyagraha ein Schlüssel sein! Wir, das Volk, brauchen wieder wahre Volksvertreter und keine politischen Marionetten, die nur im Interesse von Märkten, also den Konzernen und der Banken agieren. Der Mensch, und nicht das Kapital, muss wieder in den Mittelpunkt unseres Lebens gerückt werden!
Auf welchen Mechanismen Satyagraha aufbaut, soll nun weiter im Detail präsentiert werden:
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Bedeutung des Wortes & Ursprünge
Viele Menschen, denen ich von meinem Blog erzähle, runzeln beim Namen „Satyagraha“ erstmal verwundert die Stirn. Das ist auch verständlich, denn der Titel meiner Webseite klingt nicht nur exotisch, sondern das Wort stammt auch aus einer antiken Sprache von der anderen Seite der Erde: dem indischen Sanskrit.
So setzt sich Satyagraha aus zwei unterschiedlichen Sanskritwörtern zusammen:
- Satyā = das Ideal (wie etwas sein sollte, die Wahrheit); wirklich, ursprünglich, echt (Satya ist abgeleitet von Sat, das Sein bedeutet); sowie
- Graha = stark an etwas festhalten; Bestehen auf etwas, Beharrlichkeit, Enthusiasmus.
Satyagraha bedeutet somit wörtlich „an der Wahrheit festhalten“ und im übertragenen Sinne kann man es auch mit „die Kraft der Wahrheit“ interpretieren (4). Für mehr Informationen siehe auch Anhang A).
Die Kombination Satyagraha stellt im Sanskrit eigentlich eine Wortneuschöpfung dar und wurde in dieser Form zum ersten Mal von Mohandas Karamchand (Mahatma) Gandhi 1908 gebraucht (9). Er definierte den Ausdruck, kurz gesagt, als „Sich an die Wahrheit halten, Kraft an Wahrheit, Kraft der Liebe, oder Kraft der Seele“ sowie als „Triumph der Wahrheit, Sieg der Wahrheit durch die Kräfte der Seele und der Liebe“. Gandhi entwickelte diese Grundhaltung zur friedlichen Durchsetzung seiner politischen und gesellschaftlichen Ziele, die im Kern darauf beruht, die Vernunft und das Gewissen des Gegners durch die eigene Gewaltlosigkeit (Ahimsa) und die Bereitschaft, Schmerz und Leiden auf sich zu nehmen, anzusprechen (4). Personen, welche die Ideale von Satyagraha aktiv als Einzelperson oder als politische Bewegung im Kampf gegen Ungerechtigkeit anwenden, können auch Satyagrahis genannt werden. Sie trugen oft eine schlichte Uniform, welche sie in der Öffentlichkeit auszeichnete (siehe auch Abbildung 1 und 3).
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Was für eine Idee steckt dahinter?
Gandhi schrieb über Satyagraha in seiner Autobiographie „Meine Experimente mit der Wahrheit“ (auch erschienen unter dem Titel „Mein Leben“) auf den Seiten 156/157:
„Die Welt beruht auf dem Grundfelsen von Satya oder Wahrheit. Asatya, gleichbedeutend mit Unwahrheit, bedeutet auch »nicht vorhanden«; und Satya oder Wahrheit bedeutet »das, was ist«. Wenn Unwahrheit nicht einmal vorhanden ist, kann auch ihr Sieg niemals sein. Und die Wahrheit kann als »das, was ist« niemals vernichtet werden. Das ist in aller Kürze die Lehre von Satyagraha.“ (2)
Sehr passend dazu finde ich auch dieses Zitat von Abraham Lincoln:
„Man kann das ganze Volk eine Zeit lang täuschen und man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen, aber man kann nicht das ganze Volk die ganze Zeit täuschen.“
Louis Fischer schrieb in seiner Gandhi-Biografie „Gandhi, Prophet der Gewaltlosigkeit“ über Satyagraha:
„(…) Gandhi hätte niemals diese Taten in Südafrika und in Indien vollbringen können, wenn er nicht eine ganz andere Waffe zum Einsatz gebracht hätte. Sie war etwas völlig Neues (…) und war in der Tat so einzigartig, dass er keinen Namen dafür wußte, bis er sich zu »Satyagraha« entschloß. »Satya« bedeutet Wahrheit, Liebe. Beides sind Attribute der Seele. »Agraha« ist Stärke oder Kraft. »Satyagraha« ist also Stärke, die aus Wahrheit, Liebe und Gewaltlosigkeit geboren ist. »Satyagraha«, schrieb Gandhi, »ist die Verteidigung der Wahrheit, nicht indem man dem Gegner Leiden aufbürdet, sondern sich selbst. « Der Gegenspieler muß »von seinem Irrtum durch Geduld und Sympathie abgebracht werden«. Abgebracht und nicht zerschmettert. Satyagraha besteht aus einer ständigen wohlwollenden Wechselwirkung zwischen den beiden Parteien mit dem Ziel einer Versöhnung ohne vorhergehenden Kampf. Gewalt, Beleidigungen und Hetzkampagnen wirken diesem Ziel entgegen.
Gandhi versuchte nie, die Weißen in Südafrika oder die Briten in Indien zu erniedrigen oder zu besiegen. Er wollte sie umstimmen, ihnen den Weg zur Verständigung erleichtern. Er hoffte, General Jan Christiaan Smuts würde sich an sein Christentum erinnern, wenn er, Gandhi, gemäß den Worten der Bergpredigt handelte. [Smuts war ein britischer Staatsmann sowie Gandhis direkter politischer Kontrahent in Südafrika; Anm.]
Satyagraha kehrt die Auge-um-Auge-Politik um, die darin endet, daß jedermann blind oder blind vor Zorn ist. Satyagraha vergilt Böses mit Gutem, bis der Übeltäter des Bösen müde geworden ist. Gandhi zeigte in Südafrika und in bestimmten Fällen auch in Indien, daß normale menschliche Wesen auch unter sehr unangenehmen Umständen zu Hochherzigkeit imstande sein können.“ (1)
Der grundlegende Hintergedanke von Satyagraha ist demnach, den Gegner „umzudrehen“ und ihn somit als Verbündeten und Freund für die eigene Sache zu gewinnen. Diese Taktik gründet sich auf der Idee, dass der Appell an Herz und Gewissen des Gegners effektiver ist als ein Appell, der sich auf Drohungen oder Gewalt stützt. So führt Gewalt zum einen zu Angst mit entsprechenden Gegenreaktionen, und zum anderen nur wieder zu Gegengewalt (evtl. mit zeitlicher Verzögerung und an einem anderen Ort) (4).
Einzig und allein Gewaltlosigkeit und Liebe können diese Gewaltspiralen unterbrechen! Durch Satyagraha ist man in der Lage immer mehr Anhänger der Gegnerschaft auf die eigene Seite zu ziehen. Die Anzahl an Kontrahenten wird ohne jeden Einsatz von Gewaltmitteln immer weiter ausgedünnt, bis der kritische Punkt erreicht ist, das Fass quasi überläuft und der Gegner besiegt ist.
„Satyagraha kehrt die Auge-um-Auge-Politik um, die darin endet, daß jedermann blind oder blind vor Zorn ist. Satyagraha vergilt Böses mit Gutem, bis der Übeltäter des Bösen müde geworden ist. Gandhi zeigte in Südafrika und in bestimmten Fällen auch in Indien, daß normale menschliche Wesen auch unter sehr unangenehmen Umständen zu Hochherzigkeit imstande sein können.“ (1)
Die Ehrlichkeit und das Festhalten an der Wahrheit gehen soweit, dass keinerlei Verschwörung und Geheimnistuerei geduldet werden. Alle Karten werden offen auf den Tisch gelegt und die eigenen politischen Pläne werden dem Kontrahenten offen mitgeteilt. Dieser hat somit zu jeder Zeit Einsicht in die Satyagraha-Bewegung. Kommt es zu politischen Verhandlungen und machen die Gegner ein Angebot, so wird es von den Satyagrahis beim Wort genommen. Bricht der Widersacher später sein Wort, so setzt er sich damit selbst wieder ins Unrecht (10).
Satyagraha ist ohne Hierarchie und Ideologie (Gandhi hegte eine Abneigung gegenüber allen Ideologien). Es stellt einfach eine besondere Kampfstrategie speziell gegen Gewalt, Lügen, Ungerechtigkeit und Korruption dar. Die Teilnahme ist unabhängig von Geschlecht, Herkunft und politischem Hintergrund. Es kann sich jeder anschließen, der mit den kritisierten Ungerechtigkeiten nicht einverstanden ist und Gewalt ablehnt. Man könnte es auch plakativ als einen Kampf „Gut gegen Böse“ sehen.
Allerdings sollte man mit einer derartigen Schwarz-Weißmalerei vorsichtig umgehen, weil dadurch der Gegner negativ bewertet wird. Das widerspricht dem Sinn und Zweck von Satyagraha! Es soll hier also nur als Veranschaulichung dienen.
Die Erfahrungen von Mahatma Gandhi u.a. haben bisher gezeigt, dass die Widersacher mit Erpressung, Diskriminierung, Lügen, Terror (Angst) und Gewalt auf diese Taktik reagierten (also mit den „konventionellen Mitteln“ der Meinungsmache, die uns leider zur Gewohnheit geworden sind) [1] [2]. Damit schneiden sich die korrupten Machthaber aber stets ins eigene Fleisch: Denn somit werden die ungerechten, egoistischen und bösen Absichten der Übeltäter deutlich vor den Augen der ganzen Welt entblößt!
– Und das ist der springende Punkt!
Erst wenn den Leuten die Ungerechtigkeiten bewusst werden, so können sie sich effektiv gegen sie wehren. So wie Dunkelheit die Abwesenheit von Licht ist, bleiben Lügen nur durch die Abwesenheit der Wahrheit erhalten!
Es ist der Kampf „Existenz gegen Nichtexistenz“. Die Satyagrahis versuchen in jedem Moment ihres Wirkens der Aufklärung einen Stups in die richtige Richtung zu geben. Wie man sieht ist die Öffentlichkeitsarbeit demnach sehr wichtig für jede Wahrheitsbewegung, damit logischerweise eine möglichst große Population angesprochen werden kann. Hier sollte nun der moderne Journalismus ins Spiel kommen. Man meint, dieser wäre im Dienste der Gerechtigkeit und der Wahrheit tätig. Meiner Meinung nach ist das ein Trugschluss und uns bewusst ins Bewusstsein eingeflößt worden. In vielen Artikeln meines Blogs geht es um die Manipulation in den Massenmedien und der bewussten Meinungsmache/Propaganda in der westlichen Welt, der sich mittlerweile auch eine steigende Zahl anderer Blogger und Medienanbieter entgegenstellen. Ich möchte an dieser Stelle lediglich ein einzelnes, für die Massenmedien und ihrer Legitimität vernichtendes Zitat hervorheben. Es stammt von John Swinton, dem ehemaligen Herausgeber der einflussreichen New York Times, der in seiner Abschiedsrede vor dem New York Press Club 1953 Folgendes sagte:
„So etwas wie eine freie Presse gibt es nicht. Sie wissen es, und ich weiß es. Nicht einer unter Ihnen würde sich trauen, seine ehrliche Meinung zu schreiben, und selbst wenn er es täte, dann würde sie nicht gedruckt. Ich werde jede Woche dafür bezahlt, meine eigene Meinung aus der Zeitung heraus zu halten. Das gilt für sie alle genau so, und wer sich nicht daran hält, steht auf der Straße, und kann sich einen neuen Job suchen. Die eigentliche Aufgabe des Journalisten besteht darin, die Wahrheit zu zerstören, Lügen zu erzählen, die Dinge zu verdrehen und sich selbst, sein Land und seine Rasse für sein tägliches Brot zu verkaufen. Sie wissen es, und ich weiß es, also was soll der Blödsinn, auf eine freie Presse anzustoßen? Wir sind Werkzeuge und Marionetten der Reichen, die hinter den Kulissen die Fäden ziehen. Sie spielen die Melodie, nach der wir tanzen. Unsere Talente, unsere Möglichkeiten und unser Leben sind Eigentum fremder Männer. Wir sind nichts weiter als intellektuelle Prostituierte.“ (3)
Lassen sie diese Worte auf sich wirken. Versuchen sie einmal in den Nachrichten etwas genauer auf Ungereimtheiten zu achten (z.B. indem sie sich zu einem interessanten Thema unterschiedliche Zeitungen durchlesen, Sendungen ansehen und dann im Internet auf alternativen Blogs weitere Informationen holen). Ich verspreche ihnen, dass sie sehr bald erkennen werden, wie viele unterschiedliche „Wahrheiten“ in den Medien kursieren und wie sehr man „die Wahrheit“ bei sensiblen Themen verdrehen kann!
„Die Zeitungspresse ist eine große Macht, aber wie entfesselte Fluten ganze Landstriche unter Wasser setzen und Ernten verwüsten können, genauso dient eine unbeherrschte Feder nur der Zerstörung. Wird die Beherrschung von außen aufgezwungen, so wirkt sie verderblicher als Mangel an Beherrschung. Ersprießlich kann sie nur sein, wenn sie von innen her geübt wird.“ (2) – Mahatma Gandhi
Die Propagandamaschine der Massenmedien wäre demnach eines der ersten und wichtigsten Ziele, die eine Wahrheits-Bewegung im Visier haben sollte! Dazu aber mehr in anderen Artikeln, die noch folgen werden.
Für gewöhnlich unterstützen Menschen eine Idee, ein System, eine Regierung, eine Organisation oder eine Person, weil sie glauben, sie würden die gerechte und gute Seite vertreten. Für andere wiederum ist der materielle Profit ausschlaggebend. Häufig ist es leider auch Zwang, sprich Gewalt, welcher die Leute in ihrer Position hält.
Konflikte entstehen dann dadurch, dass sich Menschen mit ihren unterschiedlichen individuellen Überzeugungen von der Wahrheit kompromisslos gegenüberstehen. Sieht man sich dann jedoch selber z.B. als Polizist auf unschuldige Demonstranten einprügeln oder gar schießen, so löst dies bei jedem Menschen ab einem gewissen Zeitpunkt automatisch eine Abneigungsreaktion aus. Man stellt sich die Frage, warum man Menschen andauernd verletzt, die sich absolut nicht zur Wehr setzen!?
Man beginnt an dem Sinn der eigenen Handlungen zu zweifeln und stellt seine Standpunkte bzw. die der vertretenen Sache grundlegend in Frage. Man erkennt den Widerspruch seiner eigenen Worte und Handlungen mit seinen inneren Wertvorstellungen, seinem Gewissen. Das führt schließlich dazu, dass man sich weigert weitere brutale Befehle auszuführen. Sprießen solche Gedanken in den verschiedensten Ausführungen im Kopf eines Menschen, so fasst er ab einem gewissen Punkt den Willen des eigenen Widerstands. Er kann aber auch indirekt über den erwachten Willen eines Kollegen angesteckt werden.
Was folgt ist also die gesteigerte Wahrnehmung der Ungerechtigkeiten der eigenen Sache und somit das Erkennen und die Auflehnung gegenüber dem eigenen Unterdrücker. Man nimmt dessen Führung nicht mehr an und wehrt sich – vielleicht schließt man sich sogar den früheren „Feinden“, nämlich der Satyagraha-Bewegung, an.
Natürlich kann das nicht bei jedem einzelnen Gegner der Fall sein. Nicht jeder hatte in seinem Leben genügend Willensschulung oder ausreichend gute Chancen dafür. Doch reicht es schon aus, wenn bei einem einzigen Individuum der mystische Funke von Satyagraha überspringt und sich dieser beginnt fortzupflanzen. Es kommt langsam, aber sicher zur Kettenreaktion.
Diese ist unvermeidlich, vorausgesetzt Saytagraha wird gewissenhaft ausgeführt.
Von entscheidender Bedeutung sind dabei die Beharrlichkeit und Geduld, also der unbezwingbare Wille der Satyagrahis.
„Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich, dann gewinnst du.“ – Mahatma Gandhi
Denn am Anfang wird es immer sehr viel Leid und Schmerz bei den Satyagrahis geben. Dies kann durch physische Gewalt geschehen oder durch psychischen Druck. Dazu gehören z.B. Inhaftierungen, Ignoranz, Verneinung und Verbreitung von Lügen und schädlichen Gerüchten von Seiten der Massenmedien. Die Satyagrahis werden vor der Öffentlichkeit lächerlich gemacht und Fehler, die der Bewegung passieren können, hervorgehoben und aufgebauscht mit dem Ziel, sie herabzuwürdigen und ins soziale Abseits zu stellen. Solche Methoden der Kontrahenten bestätigen die Satyagrahis aber nur noch mehr in ihren Forderungen. Lassen sich die Anhänger Bewegung dadurch also nicht demoralisieren, was für Mittel bleiben dem Gegner denn dann noch übrig?
Man könnte natürlich jeden einzelnen Satyagrahi umbringen, doch entblößen die Übeltäter ihre dunklen Absichten dadurch nur noch deutlicher!
Mit jeder verzweifelten Gewalttat und mit jedem weiteren Schmerz also, den die Satyagrahis auf sich nehmen, wird sich die öffentliche Meinung fortlaufend zu Gunsten der Wahrheitskämpfer ändern. Meist ist der Start zäh und alles entwickelt sich langsam. In der Natur ist es normal, dass Dinge langsam wachsen und dann plötzlich exponentiell steigen. Parallel dazu wird sich das Mitgefühl bei neutralen Menschen wie auch bei den Widersacher mit entwickeln.
„Seelen ohne Zahl haben sich geopfert in der Vergangenheit, opfern sich in der Gegenwart und werden sich in Zukunft opfern im Dienste des Vaterlandes und der Menschheit, und das liegt im Lauf der Welt, da niemand weiß, wer rein ist. Aber die Satyagrahis können versichert sein: wenn auch nur einer unter ihnen ist, der rein ist wie Kristall, so wird sein Opfer genügen, um das ersehnte Ziel zu erringen.“ (2) – Mahatma Gandhi
Ein Sekretär von General Smuts in Südafrika drückte bezüglich der Gewaltlosigkeit Gandhis und seiner Satyagrahis seine Gefühle so aus:
„Ich liebe eure Leute nicht und ich habe durchaus keine Lust, ihnen etwas zuliebe zu tun. Aber was soll ich machen? Ihr helft uns in der Not. Wie können wir da Hand an euch legen? Ich wünschte oft, ihr möchtet zur Gewalt greifen wie die englischen Streiker, dann wüßten wir sofort, wie wir euch loswerden würden. Aber ihr wollt ja nicht mal eurem Feind etwas Böses tun. Ihr wollt siegen lediglich dadurch, daß ihr Leiden auf euch nehmt, und übertretet nie eure selbstgesteckten Grenzen der Höflichkeit und Ritterlichkeit. Und eben das verdammt uns zu völliger Hilflosigkeit.” (2)
Dies geschah, nachdem Mahatma Gandhi die komplette Satyagraha-Bewegung für den Zeitraum stoppte, in dem die englischen Bahnarbeiter in Südafrika parallel in einen Generalstreik getreten waren. Gandhi wollte die verzweifelte Lage der britischen Regierung nicht zu seinem Vorteil ausnützen, obwohl ihm dadurch die Möglichkeit geboten wurde, seine politischen Forderungen durchsetzen zu können. Dies machte einen so großen Eindruck auf die britische Öffentlichkeit und ihre Regierung, dass sie aus Dankbarkeit für Gandhis Großherzigkeit seinen Forderungen schließlich doch nachgaben. Dies war somit auch das Ende von Gandhis direktem politischem Wirken in Südafrika.
Eine solche Strategie setzt mehr Mut und Stärke voraus, als jegliche bewaffneten Handlungen es jemals täten! Man nützt keinerlei Nachteile seines Gegners aus, man versucht seinen Feinden niemals zu schaden und man ist nie auf die Früchte seines Handelns aus, nur auf die Handlung selbst. In anderen Worten: Man bekämpft nicht den Übeltäter, sondern das Übel!
Einer Horde Polizisten in voller Streikmontur entgegenzutreten, auch wenn sie mit Wasserwerfern, Schallwaffen und Kampfhunden bewaffnet sind, und dabei selbst nach den höchsten Prinzipien der Wahrheit und der Liebe „nur“ mit den Waffen der Gewaltlosigkeit und seines eisernen Willens ausgestattet zu sein; mit der Aussicht für die Gerechtigkeit und das Wohl seiner Mitmenschen sogar zu fallen; ist die größte Heldentat, die ein Krieger jemals unternehmen könnte!
„Gewalt ist die Waffe des Schwachen; Gewaltlosigkeit die des Starken.“ – Mahatma Gandhi
Wenn die vertretenen Forderungen wirklich rein und ohne jegliche egoistische Hintergedanken sind und dem Wohle der Menschheit und jedes einzelnen dienen; wenn der Kampf also auf dem Festhalten an der Wahrheit und der Liebe basiert, so wird die Aufopferung eines jeden Satyagrahi belohnt werden und zum gewünschten Ziel führen. Jeder einzelne Wahrheitskämpfer ist dabei von Bedeutung. „Das Atom reflektiert das Universum“ [1], und somit ist jeder einzelne Satyagrahi ein Spiegel des Ganzen und dementsprechend verpflichtet. Dies kann auch das Ablegen eines Gelübdes beinhalten, das in einem anderen Artikel behandelt wird (Voraussetzungen für Satyagraha).
Eine tragende Rolle nehmen die Führungspersönlichkeiten der Bewegung ein: Diese müssen von Anfang an die Ideale nach Gandhis Vorbild perfekt verstehen und vertreten, weil sie vergleichbar als Massenkristalle die Widerstandsbewegung organisieren und koordinieren. Sie müssen die Ideale der Liebe und Wahrheit personifizieren, um damit den anderen zeigen zu können, wie man auf die politischen Entwicklungen entsprechend richtig reagiert. Sobald jeder Protestteilnehmer die Prinzipien des gewaltfreien Widerstands gewissenhaft in Verstand und Herz verinnerlicht haben, können die Führungspersönlichkeiten in den Hintergrund treten. Somit geben sie neben ihrer Vorbildfunktion auch den unfassbaren Magnetismus weiter, der so unwiderstehlich auf ihre Mitstreiter, wie auch ihre Gegner wirkt.
„Gandhi akzeptierte die Menschen jedoch so wie sie waren. Die Liebe machte ihn nachsichtig. (…) Er akzeptierte sogar Rebellion und Widerspruchsgeist, wenn dies der geistigen Entwicklung des Menschen dienlich sein konnte. Untreue ihm gegenüber störte ihn nicht, wohl aber Untreue dem Grundsatz gegenüber. (…) Er war nicht nur Führer einer Bewegung, für deren Erfolg er kämpfte, er schmiedete eine Nation, indem er Menschen formte. Wenn er der Vater einer Nation sein sollte, dann wollte er auch gigantische Söhne haben.“ (1)
Um Missverständnisse zu vermeiden, möchte ich hier klarstellen, was ich unter einer Führungspersönlichkeit verstehe: Es sind nicht die Art von Anführern, wie wir sie leider gewöhnt sind (also die „typischen“ hierarchischen und egozentrischen Befehlshaber) sondern ich definiere einen echten Anführer danach, wie sehr er oder sie seinen geführten Mitmenschen wirklich dienlich ist.
Alle die rein sind in Gedanken, Worten und Taten, sich die Liebe und Wahrheit zum höchsten Ziele auserkoren haben, werden von selbst zu solchen Vorbildern und Führern in jeder Satyagraha-Bewegung. Es gibt dort keine Hierarchie und keine Pyramidenstruktur.
Gandhi dazu: „Ich habe immer gefunden, daß viel erreicht werden kann, wenn der Dienende wirklich dient und den Leuten nicht befiehlt. Wenn der Dienende selbst Arbeit auf sich nimmt, werden andere in seine Fußstapfen treten.“ (2)
So beteiligten sich Gandhi und seine direkten Mitarbeiter oft bei den verschiedensten Aufräum- und Putzarbeiten, die in den Protestlagern so anfielen, mit dem Ergebnis, dass auch andere mit Freude und Motivation mithalfen. Ein Satyagrahi stellt sich niemals über andere Menschen und deren Tätigkeiten.
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Persönliches Fazit:
Eine solche politische Strategie der friedlichen Selbstaufopferung mag für Menschen, die sich noch nicht länger mit dem Gedanken des gewaltfreien Widerstands auseinandergesetzt haben, im ersten Moment eigenartig, nicht durchführbar, vielleicht sogar verrückt klingen. Ich dachte früher auch so, doch einiges an Lektüre über und von Gandhi, die vielen praktischen Beispiele von damals und auch heute, sowie fortlaufende Selbstreflexion konnten mich schließlich von der mystischen Wirkweise von Satyagraha im praktischen Leben überzeugen.
Meine Auseinandersetzung und Vertiefung mit diesem Themenkreis gab mir auch die Kraft und den Willen diesen Blog ins Leben zu rufen, um endlich meinen ersten bescheidenen Beitrag im Kampf gegen Lügen und Gewalt in der Welt zu leisten. In diesem Rahmen habe ich mich auch an den Versuch gewagt, die Prinzipien von Satyagraha hier auf die Art und Weise, wie ich sie jetzt in diesem Augenblick wahrnehme, möglichst verständlich und allgemein zugänglich zu veranschaulichen.
Man muss kein Genie, Bücherwurm oder Yogi sein um die Prinzipien von Satyagraha zu verstehen. Es reicht schon aus ein bisschen Offenheit für neue Ideen und ein wenig Einfühlungsvermögen mitzubringen. Ich finde, jeder Mensch sollte dieser Idee zumindest einmal eine Chance geben – schließlich sieht man anhand der jetzigen Situation in der Welt, dass die bisherigen Strategien zur Konfliktbewältigung nicht erfolgreich sind. Auf den höchsten politischen Ebenen treten diplomatische Verhandlungen und Lösungsvorschläge immer mehr in den Hintergrund, während Gewalt in Form von Sanktionen (treffen immer die sozial Schwächsten im betroffenen Land) und Bombardierungen für humanitäre Zwecke und für den Frieden (!) der Vortritt gegeben wird. In meinen Augen ein orwellianisches Paradoxon („Frieden durch Krieg“).
Dabei wurde die Wirkweise von Satyagraha bereits mehrmals in der Praxis unter Beweis gestellt! Einige Beispiele für große politische Bewegung wären Mohandas Karamchand Gandhi in Südafrika und Indien, Khan Abdul Ghaffar Khan und seine Organisation Khudai Khidmatgar in Pakistan und Afghanistan, sowie Martin Luther King Jr. in den USA. Leider geschahen diese bisher immer nur in einem relativ lokalen Rahmen und noch nicht bei globalen Anliegen. Ist die Zeit nun reif dafür geworden?
„Keine Waffe auf der Welt ist so mächtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist.“ – Victor Hugo
Hoffentlich ist meine Botschaft, weshalb Satyagraha die derzeit beste Strategie ist, um die überall wirkenden Gewaltspiralen zu durchbrechen, bei vielen Lesern angekommen. Möglicherweise kann durch die Vermittlung der Idee des gewaltfreien Widerstands und dessen Durchführung ein bleibender positiver Wandel in unserer entartetet Welt erreicht werden. Denn auch wenn zurzeit noch die meisten Menschen Gewalt als einzig möglichen Weg für Veränderung sehen, so sind solche Veränderungen immer von verhältnismäßig kurzer Dauer, nur um schließlich wieder in einem ähnlich brutalen System zu enden. Die Geschichte ist voller Beispiele dafür. In einem anderen Artikel werde ich einige solcher Beispiele erläutern.
Ich erhoffe mir mit meinen Ausführungen über Satyagraha, und das ist auch ein Ziel meines Blogs, noch mehr Leute über Gandhis einzigartige Idee informieren zu können. Neben alternativen Sichtweisen auf Themenbereiche wie z.B. Gesundheit, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft etc. möchte ich ganz allgemein Alternativen zu unseren „gewohnten Konfliktlösungsstrategien“ präsentieren. Dies geschieht zu allererst durch Informationen, die ich auf diesem Blog präsentieren möchte. Denn wie soll man etwas kritisieren, von dem man nichts weiß?
Wenn ich durch diesen Blog schon alleine in einem einzigen Fall zu einer gewaltfreien und menschlicheren Lösung eines Problems beitragen kann, so hat sich meine ehrenamtliche Arbeit gegen die wuchernden Übel unserer Welt bereits gelohnt!
Je mehr Menschen also davon wissen und sogar aktiv beitragen, desto erfolgreicher wird die friedliche Strategie, der gewaltfreie Widerstand, Satyagraha und somit die Wahrheitsbewegung in der Praxis auch werden.
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Zusammenfassung:
Ich möchte soweit mit meinen Ausführungen über die Idee hinter Satyagraha abschließen und dazu noch mit zwei kurzen aber treffenden Anekdoten die wesentlichen Punkte zusammenfassen. Erstere ist aus Fischers Gandhi-Biografie (1) und die zweite sind einige Verse aus dem Gedicht „The Mask of Anarchy“ von Shelley (7), welches ebenfalls in Fischers Buch zitiert wird.
„Gandhis Gewaltlosigkeit war vor allem anderen eine persönliche Ethik, die Wahrheit, Liebe, Dienst am Nächsten, rücksichtsvolle Methoden und Mittel, Nichtverletzen durch Wort und Tat, milde Toleranz gegenüber Andersartigkeit und Wunschlosigkeit oder zumindest mäßiges Streben nach materiellen Dingen beinhaltete.
Dann war sie an zweiter Stelle aber auch eine Methode Konflikte zwischen Rassen, in Gemeinschaften und zwischen Ländern zu vermeiden. »Schaut in Euch selbst nach«, forderte er immer wieder. »Vielleicht liegt der Fehler auch an Euch!« »Urteilt, verhandelt, entscheidet«, flehte er immer wieder, »ansonsten wird ein Religions- oder Rassenstreit sofort Zündstoff für einen anderen liefern, und ein Krieg wird die Gehässigkeit, die Ängste und die Militärstrategien erzeugen, die einen zweiten und dritten wahrscheinlicher machen werden. Gewalt erzeugt sich immer wieder selbst. «
Das sind einfache Wahrheiten. Gandhi wusste das. Ich schlug ihm im Jahre 1946 vor, daß er im Westen über den Frieden predigen sollte. »Warum braucht der Westen mich, um zu wisse,. daß zweimal zwei vier sind? « fragte er verwundert. Offensichtlich hat der westliche Verstand diese Arithmetik verstanden, doch das Gewissen und das Herz des Westens sind nicht fähig, daraus die praktischen Schlüsse zu ziehen. Daher kam Gandhis Kritik an der christlichen Welt. (…)
»Wir haben hier zu viele Männer der Wissenschaft, zu wenige Männer Gottes. Wir kennen das Geheimnis des Atoms und haben die Bergpredigt abgelehnt. « Das sind nicht Gandhis Worte, sondern die von General Omar N. Bradley, Chef des Generalstabs der amerikanischen Streitkräfte, in einer in Boston am 10. November 1948 gehaltenen Rede. »Unsere Welt«, fuhr Bradley fort, »ist eine der nuklearen Giganten und der ethischen Zwerge. Wir wissen mehr über Krieg als über Frieden, mehr über das Töten als über das Leben. «
Gandhi wußte nichts über das Töten, aber er hatte das Geheimnis eines glücklichen, nutzbringenden Lebens gefunden. Er war ein nuklearer Zwerg und ein ethischer Gigant. Er verwarf das Atom, weil er die Bergpredigt von Christus angenommen hatte. Er war ein Christ, ein Hindu, ein Moslem und ein Jude. Wer kann das sonst schon von sich sagen? Vielleicht ist das der Grund, warum es ein Hindu war, der zum »Sprecher für das Gewissen der Menschheit« wurde. Da er immer auf die Befehle seines eigenen Gewissens hörte, konnte er für die und zu den Gewissen der anderen sprechen.“ (1)
Percy Bysshe Shelley (1792−1822) schrieb nach dem Massaker am 16. August 1819 in Peterloo bei Manchester das treffende Gedicht „The Mask of Anarchy“. Die Britische Regierung tötete an diesem Tag bei einer Demonstration 11 Menschen und verletzte mehr als 400 Demonstranten, Frauen wie Kinder (8). Dieser Ausschnitt aus dem Gesamtwerk (7) reflektiert kunstvoll das Prinzip, nach dem Satyagraha funktioniert:
Stand ye calm and resolute,
Like a forest close and mute,
With folded arms and looks which are
Weapons of unvanquished war,
And if then the tyrants dare
Let them ride among you there,
Slash, and stab, and maim, and hew, -
What they like, that let them do.
With folded arms and steady eyes,
And little fear, and less surprise,
Look upon them as they slay
Till their rage has died away.
Then they will return with shame
To the place from which they came,
And the blood thus shed will speak
In hot blushes on their cheek.
Rise like Lions after slumber
In unvanquishable number -
Shake your chains to earth like dew
Which in sleep had fallen on you -
Ye are many – they are few.
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Weiterführende Artikel:
- Henry David Thoreau: Ziviler Ungehorsam: Gandhi las dieses Buch des berühmten amerikanischen Schriftstellers während seines ersten Gefängnisaufenthalts in Südafrika. Es sollte großen Einfluss auf seinen Kampf gegen die britische Unterdrückung haben.
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Quellen:
- Louis Fischer: „Gandhi, Prophet der Gewaltlosigkeit“
- M.K. Gandhi: „Meine Experimente mit der Wahrheit“ ( „Mein Leben“)
- Michael Morris: „Was Sie nicht wissen sollen“
- http://de.wikipedia.org/wiki/Satyagraha
- http://de.wikipedia.org/wiki/Sanskrit
- http://de.wikipedia.org/wiki/Mahatma_Gandhi
- http://www.ivu.org/history/shelley/masque.html
- http://de.wikipedia.org/wiki/Peterloo-Massaker
- Albrecht Hagemann: „Mahatma Gandhi“
- Dietmar Rothermund: „Gandhi – Der gewaltlose Revolutionär“
Bilder:
- http://en.wikipedia.org/wiki/Satyagraha
- http://en.wikipedia.org/wiki/Sanskrit
- http://en.wikipedia.org/wiki/Mahatma_gandhi
- http://lifesgreatadventures.com/wp-content/gallery/latest-pictures/napalm-girl-in-the-picture.jpg
- http://en.wikipedia.org/wiki/File:Friendship_2.jpg : von Mathias Klang
- http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Street_fight.jpg&filetimestamp=20080809140737
- http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Kettenreaktion.svg&filetimestamp=20110204175800
- http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/6e/Gandhi_satyagrahi.jpg
- http://images3.wikia.nocookie.net/__cb20111120014745/wikiality/images/e/e3/Police_pepper_spray.jpg
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Anmerkung des Autors, Athenoctus:
Ich behalte mir vor, diesen Artikel gemäß meiner jeweils aktuellen Auffassungen von Satyagraha stets ändern zu dürfen. Schließlich ist auch Gandhi von Wahrheit zu Wahrheit gewachsen, und dieser Blog soll mir und evtl. meinen Lesern bei der Suche nach Wahrheit helfen. In unserer Welt ist alles im Fluss und das sture Festhalten an einer einzigen Wahrheit kommt einer Stagnation der persönlichen Entwicklung gleich.
Der Artikel wurde zuletzt am 30. Dezember 2011 geändert.
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