Gandhi (1982)

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Gandhi – Film Cover

Gandhi, ein bri­tisch-indi­scher Spielfilm aus dem Jahre 1982 von Richard Attenborough, der die Lebensgeschichte des indi­schen gewalt­lo­sen Freiheitskämpfer Mohandas Gandhi, genannt Mahatma Gandhi, anschau­lich erzählt.

In der Hauptrolle bie­tet Ben Kingsley eine her­vor­ra­gen­de schau­spie­le­ri­sche Leistung, wofür er auch auz­ge­zeich­net wur­de. Der Film selbst erhielt 8 Oscars, unter ande­rem für den bes­ten Film 1983.

Der Film beginnt mit der Ermordung Gandhis durch Nathuram Godse am 30.01.1948 und blickt dann auf sein Leben und Wirken zurück.

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Gandhi geht nach sei­nem Studium in England und Tätigkeit als Anwalt in Bombay nach Südafrika. Dort erfährt er dann aber die Auswirkungen der Apartheid am eige­nen Leib. Er setzt sich für die Rechte der in Südafrika leben­den Inder ein und ent­wi­ckelt das Prinzip des gewalt­lo­sen Widerstandes – Satyagraha.

Zurück in Indien grün­det er den Harijan Ashram und über­nimmt die Führung der Kongresspartei. In sei­nen Bemühungen um die Unabhängigkeit Indiens ruft er zur „Kampagne der Nichtkooperation“ auf. Mehrfach wird Gandhi ver­haf­tet, kommt aber immer wie­der frei. Auch Notstandsgesetze, die unter ande­rem Versammlungen ver­bie­ten, kön­nen die indi­schen Protestaktionen, die sich unter ande­rem gegen das bri­ti­sche Baumwoll– und Salzmonopol rich­ten, nicht ver­hin­dern. Die bri­ti­sche Impertinenz geht soweit, daß selbst in gewalt­lo­se Versammlungen von Frauen und Kindern, nebst Männern, gezielt geschos­sen wird. So gesche­hen in Amritsar, dort wer­den von eini­gen Soldaten der bri­ti­schen Armee die Protestierenden beschos­sen und min­des­tens 379 Menschen getö­tet. Im Gedenken an die­ses „Massaker von Amritsar“ folgt im Film eine zwei­mi­nü­ti­ge Pause mit schwar­zem Bild und Sitarmusik.

Mahatma Gandhi und einige seiner Satyagrahis auf ihrem berühmten Salzmarsch 1930.

Mahatma Gandhi und eini­ge sei­ner Satyagrahis auf ihrem berühm­ten Salzmarsch 1930.

Gandhi nimmt die­sen Vorfall zum Anlaß, der bri­ti­schen Kolonialregierung mit­zu­tei­len, dass es für sie Zeit sei, zu gehen. Er kün­digt an, dass „100.000 Briten 350 Millionen Inder nicht dau­er­haft gegen ihren Willen regie­ren kön­nen”. Die Spannungen zwi­schen Briten und Indern neh­men im Laufe der Zeit immer mehr zu. Einige Jahre spä­ter löst Gandhi den Salzmarsch aus, der den zivi­len Ungehorsam des indi­schen Volkes aus­drü­cken soll.

 

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Nachdem Indien unab­hän­gig wur­de (15.08.1947), ver­ab­schie­den sich die Briten noch mit einer für Imperialisten bezeich­nen­den aber durch­aus übli­chen letz­ten Abscheulichkeit, der Teilung des Subkontinents in Indien und Pakistan, letz­te­res zusätz­lich noch in West- und Ostpakistan (am 26.03.1971 ent­steht dar­aus gewalt­sam das unab­hän­gi­ge Bangladesch).

Als Folge die­ser will­kür­li­chen Teilung kommt es zu Ausschreitungen zwi­schen Hindus und Moslems. Um die Massaker der Religionsgruppen zu been­den, fas­tet Gandhi erneut und been­det die Gewalt vor­erst erfolgreich.

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Gandhi – deut­sche Version:

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03:03:23

Download: hier oder Gandhi

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Gandhi – eng­li­sche Version:

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03:03:23

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Fazit – update 30.07.2013:

Der Film zeigt ein­drucks­voll das Wirken und den Kampf von Gandhi gegen Herrschaft, Unterdrückung und Willkür eini­ger Weniger gegen den Großteil der Menschen, in sei­nem Fall begrenzt auf Südafrika und Indien. Auch wird deut­lich gezeigt, Gandhi stand über den ein­zel­nen Religionen, er hat­te nur das Wohl der Menschen unab­hän­gig von Herkunft und Glauben im Sinn.
Ich fin­de es daher durch­wegs legi­tim Gandhi’s Wirken in einem grö­ße­ren Kontext zu sehen und Parallelen zum Gründer der größ­ten Weltreligion zu zie­hen, dem ja nach letz­ten Forschungsergebnissen eben­falls spi­ri­tu­el­le Wurzeln bzw. Verbindungen am/​zum indi­schen Subkontinet nach­ge­sagt werden.

Letztlich erlei­det Gandhi das Schiksal der meis­ten groß­ar­ti­gen Persönlichkeiten -

Gandhi wird ermordet

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Auszeichnungen:

  • Oscar: Bester Film, Beste Regie (Richard Attenborough), Bester Hauptdarsteller (Ben Kingsley), Bestes Originaldrehbuch (John Briley), Bestes Szenenbild (Stuart Craig, Robert W. Laing, Michael Seirton). Beste Kamera (Billy Williams, Ronnie Taylor), Bestes Kostümdesign (John Mollo, Bhanu Athaiya), Bester Schnitt
  • Golden Globe Awards: Bester fremd­spra­chi­ger Film (Vereinigtes Königreich), Beste Regie (Richard Attenborough), Bester Hauptdarsteller (Drama – Ben Kingsley), Bestes Drehbuch (John Briley)
  • British Academy Film Awards: Bester Film, Beste Regie (Richard Attenborough), Bester Hauptdarsteller, Bester Newcomer in einer Hauptrolle (Ben Kingsley), Beste Nebendarstellerin (Rohini Hattangadi)

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Kritiken:

„Monumentale his­to­ri­sche Filmbiografie über Mahatma Gandhi, die sei­nen Lebensweg in den wich­tigs­ten Stationen in episch ruhi­ger Erzählweise und mit sorg­fäl­ti­ger his­to­ri­scher Rekonstruktion des Lokalkolorits detail­ge­treu auf­be­rei­tet. Vor allem dank der her­aus­ra­gen­den dar­stel­le­ri­schen Leistung Ben Kingsleys gelingt es dem Film, etwas von der Ausstrahlung Gandhis und sei­ner Ideale der Gewaltlosigkeit, der Würde des Menschen und des Friedens auf Erden zu ver­mit­teln. Neben der visu­el­len Gestaltung macht auch die huma­nis­ti­sche Weltsicht den Film zu einem Erlebnis.“ Lexikon des inter­na­tio­na­len Films

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Quellen:

  • http://satyagraha.fboits.com/index.php/was-ist-satyagraha/
  • http://de.wikipedia.org/wiki/Gandhi_(Film)
  • http://de.wikipedia.org/wiki/Gandhi
  • http://de.wikipedia.org/wiki/Kolonialismus
  • http://de.wikipedia.org/wiki/Indien
  • http://de.wikipedia.org/wiki/Pakistan
  • http://de.wikipedia.org/wiki/Bangladesch

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