American Holocaust – Vietnam bis ca. 1968

(Hier gehts zum zwei­ten Teil der Artikelserie)

1. Einleitung:

vietnam

Vietnam

Vietnam ums­fasst den gesam­ten öst­li­chen Festlandstreifen Südostasiens. Nördlich von China, west­lich von Laos und Kambodscha begrenzt. Seine Fläche und auch Bevölkerungszahl ent­spricht in etwa der Deutschlands. Seine Nord-Süd-Ausdehnung beträgt ca. 1650 km wäh­rend die Ost-West-Ausdehnung zwi­schen 50 km und ca. 600 km schwankt. Die bevöl­ke­rungs­reichs­ten Gebiete sind im Norden rund um die Hauptstadt Hanoi und im Süden im Mekongdelta rund um Saigon, jetzt Ho-Chi-Minh-Stadt genannt

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Vietnam: Halon – Bucht nahe Hanoi


Vietnam: Reisterassen bei Sapa

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2. Vorwort:

„Sie müs­sen in den Amerikanern selt­sa­me Befreier sehen. Das viet­na­me­si­sche Volk erklär­te 1945, nach der fran­zö­sisch-japa­ni­schen Besetzung und vor der kom­mu­nis­ti­schen Revolution in China, sei­ne Unabhängigkeit. Es wur­de von Ho Chi Minh ange­führt. Obwohl es sich in sei­nem eige­nen Freiheitsdokument auf die ame­ri­ka­ni­sche Unabhängigkeitserklärung berief, wei­ger­ten wir uns, es anzu­er­ken­nen. Unsere Regierung hat­te damals das Gefühl, die Menschen Vietnams sei­en noch nicht reif für die Unabhängigkeit, und so wur­den sie wie­der­um das Opfer jener töd­li­chen Arroganz des Westens, die die inter­na­tio­na­le Atmosphäre schon so lan­ge vergiftet.”

Martin Luther King (1967, aus der Vortragsreihe „Aufruf zum zivi­len Ungehorsam, Kapitel – Das Gewissen und der Vietnamkrieg”)

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3. Geschichte – Kolonialismus:

Bereits 968 n.Ch. wur­de Vietnam als unab­hän­gi­ger selb­stän­di­ger Staat gegrün­det, wobei es immer mehr oder weni­ger der Einflußsphäre des gro­ßen Nachbarn unter­stand. Im Lauf der Zeit konn­te es aber immer die ein­mal gewon­ne­ne Unabhängigkeit, auch gegen sei­ne west­li­chen Nachbarn, mit kur­zen Unterbrechungen verteidigen.

Ab dem 16. Jahrhundert dran­gen immer mehr christ­li­che Missionare nach Indochina vor, einer­seits um ihre Vorstellung des Wortes Christi (Katholizismus) zu ver­brei­ten, ande­rer­seit um Brückenkopfe für den auf­kom­men­den Handel mit China zu bilden.
Die Vietnamesen waren bzw. sind den ver­schie­de­nen Formen des Buddhismus eher zuge­neigt oder eben mehr­heit­lich Atheisten.

Ab dem 19 Jahrhundert ver­stärk­ten sich Zwischenfälle zwi­schen den west­li­chen Eindringlingen und der ein­hei­mi­schen Bevölkerung. Frankreich nutz­te die­se Situation um als Schutzmacht der christ­li­chen Missionare auf­zu­tre­ten. Die Kolonialisierung Vietnams oder bes­ser gesagt des­sen Versklavung begann mit dem mili­tä­ri­schen Aufmarsch Frankreichs am 31.08.1858 vor der Hafenstadt Tourane.

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4. Ausbeutung Vietnams durch Frankreich:

Da die neue Kolonie natür­lich sich selbst sowie wei­te­re fran­zö­si­sche Ambitionen finan­zie­ren soll­te, erhöh­ten die Sklavenhalter (Kolonialverwaltung) kon­ti­nu­ier­lich die Steuern. Binnen 20 Jahren hat­te sich dadurch die Steuerlast der Bevölkerung mehr als verzehnfacht.
Weitere Einnahmequelle der Franzosen war der Reisexport, dies ver­ur­sach­te zum einen Hungersnöte, zum ande­ren trieb er den Preis des wich­tigs­ten Grundnahrungsmittels in die Höhe, mit all den unan­ge­neh­men Begleiterscheinungen für ande­re Güter und mach­te es den Bauern unmög­lich, Vorräte für den Notfall anzu­le­gen. Auf Grund eines Arbeitskräftemangels in der Landwirtschaft wur­den die Bauern außer­dem zur Zwangsarbeit, dem soge­nann­ten „gro­ßen Fron“, verpflichtet.

Die immer wie­der los­bre­chen­den Aufstände wur­den von den Franzosen durch grau­sams­te Strafexpeditionen nie­der­ge­schla­gen. Um die Rebellen von jeder Unterstützung abzu­schnei­den, besetz­te und annek­tier­te die fran­zö­si­sche Marine gewalt­sam nach und nach immer mehr Provinzen Vietnams sowie Südchinas. Bis 1883 wur­den drei Protektorate namens Annam, Cochinchina und Tonkin gegrün­det, die der viet­na­me­si­sche Kaiser akzep­tie­ren musste.

Bis 1905 zen­tra­li­sier­te Frankreichin den kolo­nia­len Repressionsapparat ener­gisch und mach­te ihn zugleich zu einem lukra­ti­ven Ort gan­zer Generationen von kar­rie­re­be­ses­se­nen Kolonialbeamten. Damit wur­de ein funk­ti­ons­fä­hi­ges System der finan­zi­el­len Ausbeutung und der poli­ti­schen Herrschaft geschaf­fen, das bis zum Jahre 1945 fast unver­än­dert erhal­ten blei­ben soll­te. Gleichzeitig konn­te der vor­nehm­lich von Bauern und Adeligen getra­ge­ne Widerstand fak­tisch been­det werden.

An sei­ne Stelle trat aller­dings die neue poli­ti­sche Bewegung des viet­na­me­si­schen Bürgertums, das durch die stür­mi­sche Industriallisierung geför­dert wur­de. Auch blie­ben die mili­tä­ri­schen Siege Japans über Rußland, der 1. Weltkrieg sowie die Oktoberrevolution 1917 nicht ohne Resonanz. In der Folgezeit kamen immer mehr Studenten und Intellektuelle mit den Ideen des Nationalismus und Kommunismus in Kontakt. Der bedeu­tends­te unter ihnen war Ho Chi Minh (18901969), der die vie­len bür­ger­li­chen Geheimgesellschaften und klei­nen Elitegruppen sowie Bergleute, Fabrikarbeiter und Bauern zu einer schlag­kräf­ti­gen kom­mu­nis­ti­schen Einheitspartei ver­ei­nig­te. Die Partei wur­de jedoch 1930 nach dem miss­glück­ten Yen-Bai-Aufstand und der Hinrichtung vie­ler ihrer Mitglieder dezi­miert und geschwächt, blieb aber in den Grundfesten bestehen und bil­de­te spä­ter das Gerüst für die „Liga für die Unabhängigkeit Vietnams” bzw. kurz „Viet Minh”.

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5. Vietnam im 2. Welkrieg:

Während des Zweiten Weltkrieges geriet ganz Indochina unter den Einfluss Japans. In Vietnam  teil­ten sich das Régime von Vichy-Frankreich und Japan die Herrschaft, wobei die Franzosen mit bis­her unbe­kann­ter Schärfe gegen Kommunisten sowie anti­ko­lo­nia­lis­ti­sche und anti­ja­pa­ni­sche Gruppen vorgingen.

Ho Chi Minh

Ab 1941 bekämpf­te die Viet Minh unter der Führung von Ho Chi Minh den japa­ni­schen Imperialismus sowie den fran­zö­si­schen Kolonialismus. Im März 1945 ent­mach­te­ten die Japaner die fran­zö­si­sche Kolonialverwaltung, wel­che nun­mehr in japa­ni­sche Kriegsgefangenschaft geriet. Die USA unter­stütz­ten nun die Viet Minh im Kampf gegen die japa­ni­sche Okkupation. Da auch Japan nichts ande­res im Sinn hat­te als Vietnam zu plün­dern, mitt­ler­wei­le aller­dings durch den Weltkrieg schwä­chel­te, führ­te dies schließ­lich zur Augustrevolution, die die Viet Minh erfolg­reich am 18.08.1945 abschlos­sen und somit zur allei­ni­gen poli­ti­schen Macht in Vietnam aufstiegen.

 

Am 02. September 1945 pro­kla­mier­te Ho Chi Minh die nun freie
unab­hän­gi­ge Demokratische Republik Vietnam.

Vietnam war damit die ers­te unab­hän­gi­ge Republik Südostasiens

Die Unabhängigkeitserklärung Vietnams berief sich dabei auf die der Vereinigten Staaten von Amerika von 1776 und auf die Deklaration der Menschen- und Bürgerrechte der fran­zö­si­schen Revolution.

Die von Ho Chi Minh bei Staatsgründung ver­spro­che­nen frei­en glei­chen und gehei­men Wahlen fan­den am 06. Januar 1946 statt und bescher­ten den Viet Minh eine 3/​4‑Mehrheit. Damit wur­de die KP Indochinas (aller­dings waren deren Führer meist in Personalunion mit Führern der Viet Minh), natio­na­lis­ti­sche und reli­giö­se Parteien ins poli­ti­schen Abseits gestellt, was den Beginn der Alleinherrschaft der Viet Minh bedeu­te­te. Am 02. März 1946 wur­de Ho Chi Minh von der Nationalversammlung der DRV zum Präsidenten gewählt.

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6. Erster Indochinakrieg:

Frankreich dach­te nicht dar­an auf die Früchte sei­ner frü­he­ren Kolonie in Indochina zu ver­zich­ten. Bereits zwei Tage nach der Unabhängigkeitserklärung lan­de­te ein fran­zö­si­sches Expeditionskorps mit bri­ti­scher Unterstützung im Süden des Landes, wäh­rend im Norden – laut Vereinbarung der Alliierten von 1943, mit Trennlinie 16ter Breitengrad – chi­ne­si­sche Truppen zur Entwaffnung der Japaner eindrangen.

Die jun­ge vor­läu­fi­ge viet­na­me­si­sche Regierung stand dem­nach unter hohem Druck, da bei­de Aktionen die Position des unab­hän­gi­gen Vietnam bedoh­ten.

Die Viet Minh erkann­ten das Ziel der Franzosen, die Wiedererrichtung ihres Sklavenregimes in Vietnam, sahen dies aber vor­erst als das klei­ne­re Übel gegen­über der Anwesenheit der Chinesen im Norden.

„Was mich angeht, zie­he ich es vor, fünf Jahre fran­zö­si­schen Mist zu rie­chen, als für den Rest mei­nes Lebens chi­ne­si­schen zu essen.“ - Ho Chi Minh

Chinesen und Briten (defi­nier­te Einflußspäre laut Potsdamer Vertrag) über­ga­ben Vietnam wie­der an Frankreich, wel­ches nun bei der Wiedererichtung der ehe­ma­li­gen Kolonie mas­siv von den USA unter­stützt wur­de und ihr Truppenkontigent eif­rigst lau­fend aufstockten.

Im März 1946 gelang Frankreich ein Kompromiss mit Ho Chi Minh, der zunächst die Unabhängigkeit Vietnams im Rahmen der Union Française akzep­tier­te. Mit Unterzeichnung die­ses völ­ker­recht­lich gül­ti­gen Vertrages vom 06.03.1946 aner­kann­te Frankreich den sou­ve­rä­nen Staat Vietnam (DRV).

Als Zeichen ihrer Hegemonie und der Wille Frankreichs, sich nicht an die Vereinbarungen zu hal­ten und den noch immer unab­hän­gi­gen Norden wie­der zu unter­jo­chen, mar­schier­ten nun­mehr fran­zö­si­sche Truppen in Hanoi ein. Das fol­gen­de span­nungs­ge­la­de­ne Nebeneinander der Viet Minh und der Franzosen eska­lier­te durch das fran­zö­si­sche Massaker in der Hafenstadt Hai Phong am 08. November 1946, als der fran­zö­si­schen Kreuzer Sufren das dicht besie­del­te Stadtgebiet beschoß, was natür­lich eine hohe Opferbilanz for­der­te. Offiziell war dies die „Antwort” der Franzosen auf die Rückholung einer Waffenlieferung der Viet Minh, wel­che zuvor vom fran­zö­si­schen Zoll beschlag­nahmt wor­den war.

Dieses Massaker kann als Beginn des Indochinakriegs  ange­se­hen wer­den.

Wenige Tage spä­ter über­nah­men die Franzosen gewalt­sam die Kontrolle der Stadt und ent­schlos­sen sich, die Viet Minh wei­ter­hin mili­tä­risch zu bekämp­fen und den alten Status der Kolonie wie­der her­zu­stel­len. Die viet­na­me­si­sche Armee ver­streu­te ihre Truppen in die länd­li­chen Gebieten um sie dem Zugriff der Franzosen zu ent­zie­hen. Dadurch wur­de aller­dings die Hauptstadt ent­blößt und Frankreich stürz­te die Regierung Ho Chi Minh am 19. Dezember 1946, indem sie die Hauptstadt Hanoi völ­lig unter ihre Kontrolle brachte.
In den fol­gen­den Jahren sah sich Frankreich einem blu­ti­gen Guerillakrieg aus­ge­setzt, der erst durch die ver­hee­ren­de Niederlage der Franzosen in der Schlacht von Dien Bien Phu am 06. Mai 1954 endete.

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7. Indochinakonferenz und Teilung Vietnams:

Dieser Sieg der Viet Minh mar­kier­te end­gül­tig das Ende der fran­zö­si­schen Kolonialherrschaft in Indochina. Es folg­ten ein Waffenstillstand und die Vereinbarungen der Indochinakonferenz in Genf mit Gültigkeit ab 21. Juli 1954, wel­che die Teilung Vietnams ent­lang des 17. Breitengrades in einen nörd­li­chen Machtbereich der Viet Minh  (DRV, Hauptstadt Hanoi) und einen süd­li­chen Landesteil, Machtbereich von Frankreich bis 1955 (Hauptstadt Saigon); all­ge­mei­ne freie gehei­me gesamt­viet­na­me­si­sche Wahlen im Juli 1956 mit dem Zweck der Wiedervereinigung des geteil­ten Vietnam sowie den Abzug aller fran­zö­si­schen Truppen aus Indochina bis Mai 1955 vor­sa­hen. Weiter wur­de die Gründung der sou­ve­rä­nen Staaten Kambodscha und Laos sowie eben­falls freie Wahlen zur demo­kra­ti­schen Regierungsbildung beschlos­sen, Frankreich sag­te den drei ehe­ma­li­gen Kolonien die völ­li­ge Unabhängigkeit und den sofor­ti­gen Rückzug aus den Kampfgebieten zu.

Neben den Kriegsparteien Frankreich und den Viet Minh nah­men an ihr die ehe­ma­li­gen fran­zö­si­schen Kolonien Vietnam, Laos und Kambodscha
sowie die Volksrepublik China, Großbritannien und die USA teil.
Die Vereinigten Staaten von Amerika unter­zeich­ne­ten die­ses Abkommen nicht, son­dern gaben nur eine offi­zi­el­le Erklärung ab, „es zu respektieren“.

Lediglich in Kambodscha wur­den, wie ver­ein­bart, Wahlen durch­ge­führt, die dort eine Demokratie von 1954 bis 1971 sicherten.

Für die Viet Minh, also die meis­ten Vietnamesen als unbe­strit­te­ne Sieger auf den Schlachtfeldern Indochinas, stell­ten die Ergebnisse der Konferenz fak­tisch einen Verlust errun­ge­ner Kriegsziele und damit eine kla­re Niederlage am Verhandlungstisch dar. Offensichtlich hat­ten die Großmächte USA, Frankreich, Großbritannien und die Volksrepublik China ande­re Interessen als das Selbstbestimmungsrecht für Freiheit und Unabhängigkeit eines klei­ne­ren Volkes.

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8. Südvietnam:

In Südvietnam beauf­trag­te Bảo Đại am 16. Juni 1954 den Katholikenführer Diệm mit der Regierungsbildung. Im Jahr dar­auf ent­mach­te­te Diệm Bao Dai und erhob sich selbst zum Staatschef. Landreformen, die die Viet Minh ver­an­lasst hat­ten, wur­den zurück­ge­nom­men. Die Regierung Diệms war unpo­pu­lär, Studenten und Buddhisten pro­tes­tier­ten gegen die Regierungspolitik. Die USA sahen sich ver­an­lasst, ihre Unterstützung für Südvietnam zu ver­stär­ken, um den Sturz des Regimes zu ver­hin­dern. Bis 1960 ver­sank Südvietnam immer mehr in Korruption und Chaos. Am 1. November 1963 wur­de Diệm gestürzt und ermor­det. Darauf folg­ten meh­re­re kurz­le­bi­ge Militärregierungen, bis sich ab 1967 unter dem von den USA pro­te­gier­ten Präsidenten Nguyễn Văn Thiệu eine neue, sta­bi­le Regierung eta­blie­ren konnte.

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9. Die Rolle der USA:

„Neun Jahre lang unter­stütz­ten wir nach 1945 die Franzosen kräf­tig bei ihrer erfolg­lo­sen Anstrengung, Vietnam wie­der zu kolo­ni­sie­ren. Als die Franzosen geschla­gen waren, sah es so aus, als wür­den nun über das Genfer Abkommen Unabhängigkeit und Landreform ihren Einzug hal­ten. Statt des­sen hiel­ten die Vereinigten Staaten ihren Einzug, beschlos­sen, daß Ho Chi Minh die vor­über­ge­hend geteil­te Nation nicht ver­ei­ni­gen dür­fe, und die Bauern muß­ten zuse­hen, wir wir einen der ver­bre­che­rischs­ten moder­nen Diktatoren, den von uns aus­er­wähl­ten Premierminister Diem, unter­stütz­ten. Die Bauern sahen zu und duck­ten sich, als Diem jede Opposition erbar­mungs­los aus­rot­te­te, die aus­beu­te­ri­schen Grundbesitzer begüns­tig­te und sich wei­ger­te, die Wiedervereinigung mit dem Norden auch nur zu dis­ku­tie­ren. Die Bauern sahen zu, wie das alles zuerst durch den ame­ri­ka­ni­schen Einfluß und spä­ter durch eine wach­sen­de Zahl ame­ri­ka­ni­scher Truppen gelei­tet wur­de, die her­über­ka­men, um den Aufstand, den Diems Methoden her­auf­be­schwo­ren hat­ten, ersti­cken zu hel­fen. Als Diem gestürzt wur­de, mögen sie froh gewe­sen sein, doch die lan­ge Reihe mili­tä­ri­scher Diktatoren schien ihnen kei­ne wirk­li­che Änderung zu ver­hei­ßen, vor allem nicht in Hinsicht auf ihr Bedürfnis nach Land und nach Frieden.” …

„Statt des­sen erhöh­ten wir unse­re Truppenaufgebote zur Unterstützung von Regierungen, die außer­or­dent­lich kor­rupt, unfä­hig und ohne jeden Rückhalt im Volk waren. Die gan­ze Zeit über lasen die Leute unse­re Flugblätter und nah­men regel­mä­ßig Versprechungen von Frieden und Demokratie und Landreform ent­ge­gen. Jetzt stöh­nen sie unter unse­ren Bomben und betrach­ten uns – nicht ihre Mitvietnamesen – als ihren wirk­li­chen Feind. Traurig und apa­thisch trot­ten sie dahin, wenn wir sie vom Land ihrer Väter weg in Konzentrationslager trei­ben, in denen kaum je den gerings­ten sozia­len Bedürfnissen Rechnung getra­gen wird. Sie wis­sen, daß sie ent­we­der mit­ge­hen oder unter unse­ren Bomben umkom­men müs­sen, und so gehen sie eben mit, vor­an Frauen, Kinder und Alte. Sie sehen zu, wie wir ihr Wasser ver­gif­ten, wie wir die Ernten ihrer Felder ver­nich­ten, und sie wan­dern in die Spitäler mit min­des­tens zwan­zig durch ame­ri­ka­ni­sche Feuerkraft ver­ur­sach­ten Unfällen auf eine vom Vietkong zuge­füg­te Verletzung. Sie wan­dern in die Städte und sehen, wie sich Tausende von Kindern hei­mat­los, unbe­klei­det, wie Tiere, zu Haufen in den Straßen her­um­trei­ben. Sie sehen, wie die Kinder ihre Schwestern an unse­re Soldaten ver­kau­fen und für ihre Mütter betteln.” …

„Was den­ken wohl die Bauern, wenn wir uns mit den Grundbesitzern ver­bün­den und uns wei­gern, den vie­len Worten über Landreform irgend­wel­che Taten fol­gen zu las­sen? Wo sind die Wurzeln des unab­hän­gi­gen Vietnam, das wir auf­zu­bau­en behaup­ten? Unter die­sen Menschen ohne Stimme?” …

„Wir haben die bei­den Einrichtungen zer­stört, die ihnen das Teuerste waren: die Familie und das Dorf. Wir haben ihr Land und ihre Saaten zer­stört. Wir haben mit­ge­hol­fen, eine der ein­zi­gen nicht­kom­mu­nis­ti­schen revo­lu­tio­nä­ren poli­ti­schen Mächte des Landes, die Vereinigte Buddhistische Kirche, zu zer­stö­ren. Wir haben die Feinde der Bauern von Saigon unter­stützt. Wir haben ihre Frauen und Kinder ver­dor­ben und ihre Männer getö­tet. Was für Befreier!” …

„Eine viel­leicht noch schwie­ri­ge­re, aber nicht weni­ger not­wen­di­ge Aufgabe ist es, für jene zu spre­chen, die als unse­re Feinde bezeich­net wor­den sind. Wie ist das mit der Nationalen Befreiungsfront? Wie kön­nen sie an unse­re Integrität glau­ben, wenn wir jetzt von ›Aggression aus dem Norden‹ reden, als gäbe es nichts Wesentlicheres an die­sem Krieg? Wie kön­nen sie uns trau­en, wenn wir ihnen jetzt, nach der mör­de­ri­schen Diem-Regierung, Gewalt vor­wer­fen? Und ihnen Gewalt vor­wer­fen, wäh­rend wir mit immer neu­en Todeswaffen ihr Land über­schüt­ten? Bestimmt müs­sen wir ihre Gefühle ver­ste­hen, auch wenn wir mit ihren Handlungen nicht ein­ver­stan­den sind. Wie beur­tei­len sie uns, wenn unse­re amt­li­chen Stellen wis­sen, daß ihre Mitglieder zu weni­ger als 25% Kommunisten sind, und ihnen trotz­dem beharr­lich die­sen Sammelnamen geben? Sie fra­gen, wie wir von frei­en Wahlen spre­chen kön­nen, wo doch die Saigoner Presse von der Militärjunta zen­su­riert und kon­trol­liert wird. Ihre Fragen sind erschre­ckend rele­vant. Will unser Staat wie­der­um einen poli­ti­schen Mythos auf­bau­en und hin­ter­her mit der Macht neu­er Gewalt abstützen? …”

- Martin Luther King (1967, aus der Vortragsreihe „Aufruf zum zivi­len Ungehorsam, Kapitel – Das Gewissen und der Vietnamkrieg”)

Download: hier

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10. Vietnam – American Holocaust

In sel­ten ange­trof­fe­ner scho­nungs­lo­ser Offenheit und Objektivität wird in der 2008 von Clay Claiborne pro­du­zier­ten Dokumentation „Vietnam – American Holocaust”, die Hintergründe, Geschehnisse sowie die ame­ri­ka­ni­sche Propaganda, um die Amerikaner wil­lig zu stim­men und die Kriegsverbrechen zu ver­tu­schen, aufgezeigt.
Die Dokumentation steht lei­der nur im eng­li­schen Original zur Verfügung.

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Webseite: VietnamAmericanHolocaust.com

Download: hier oder Vietnam - American Holocaust

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11. Apokalypse Vietnam – Der Krieg in Indochina 19451968

Eine durch­aus anspre­chen­de Dokumentation über die Kriege in Vietnam, aller­dings mit deut­li­cher Tendenz den Unabhängigkeitskampf der Vietnamesen in ein kom­mu­nis­ti­sches Licht zu rücken um das Land zu dif­fa­mie­ren  und damit die ame­ri­ka­ni­sche Aggression und Greuel zu rechtfertigen.

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Webseite: wwww.arte.de

Download: hier oder Apokalypse Vietnam -1- Der Krieg in Indochina 1945-1968

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12. Fazit:

Update 30.01.2014 by Guru:

Was trieb die ame­ri­ka­ni­sche Politik dazu ihrem Verbündeten im 2. Weltkrieg gegen Vichy-Frankreich und Japan der­art vor den Kopf zu sto­ßen und dem befrei­ten und unab­hän­gi­gen Vietnam die Anerkennung zu verweigern?
Auch ist nicht klar war­um die USA Frankreich, bei der Rekolonialisierung Vietnams, über alle Maßen unter­stütz­ten und letzt­lich selbst den Kolonialkrieg führ­ten. Jedenfalls soll­te jedem klar sein, in Vietnam haben die USA ihre wah­re teuf­li­sche Fratze gezeigt und jede Beteuerung Amerikas, der Freiheits- und Demokratiebringer zu sein, ist eine Lüge!

Am bes­ten drückt Martin Luther King die Verlogenheit die­ser, noch heu­te gül­ti­gen und ange­wand­ten Politik der USA aus, wes­halb ich auf eine eige­ne Darstellung zu Gunsten sei­ner Aussagen verzichtete.

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13. Weiterführende Artikel:

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Quellen:

  • http://de.wikipedia.org/wiki/Vietnam
  • http://de.wikipedia.org/wiki/Vietnamkrieg
  • http://de.wikipedia.org/wiki/Vietnam_unter_franz%C3%B6sischer_Kolonialherrschaft
  • http://de.wikipedia.org/wiki/Vietnam_w%C3%A4hrend_des_Zweiten_Weltkrieges
  • http://de.wikipedia.org/wiki/Indochinakrieg
  • http://de.wikipedia.org/wiki/Ho_Chi_Minh
  • http://www.vietnam-kompakt.de/die-schlacht-von-dien-bien-phu.html
  • http://de.wikipedia.org/wiki/Indochinakonferenz

(Hier gehts zum zwei­ten Teil der Artikelserie)

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