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2053 Mal bebte die Erde weltweit aufgrund von Nukleartests im Zeitraum von 1945 bis 1998. Grund genug für den japanischen Künstler Isao Hashimoto diese Zahl 2003 in einem Video zu veranschaulichen:
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2053 Nukleartests 1945–1998 (by Isao Hashimoto, Japan, © 2003):
Download: hier oder
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Am Ende des Streifens kommen ganz schön viele „weiße Flecken” auf der Weltkarte zusammen. Isao Hashimoto hat die abstrakte Zahl 2053 bildlich so verwandelt, dass jeder ein Gefühl für die unglaublichen Massen an durchgeführten Atombombentests bekommen kann. So musste ich mir mehrmals während des Films erstaunt an den Kopf greifen.
Wenn man bedenkt, dass nach jeder Detonation der aufgewirbelte radioaktive Staub in die Atmosphäre wirbelt und damit nach und nach über die Höhenwinde jeden Punkt auf dem Globus erreichen kann, wird man beim nächsten tiefen Durchatmen wahrscheinlich mit einem mulmigen Gefühl an diesen Kurzfilm denken müssen.
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Wozu werden denn überhaupt Atomwaffentests durchgeführt?
Experimente mit Nuklearwaffen dienen vor allem zur Messung und Dokumentation von Stärke und Auswirkungen der getesteten Bomben. Außerdem setzt ein erfolgreicher Atomtest ein politisches Zeichen, dass die eigene glorreiche Nation nun in der Lage ist Atomwaffen herzustellen und eventuell einzusetzen, um sich zu verteidigen. Diese Propaganda wurde besonders im kalten Krieg durch die US-Amerikaner benutzt, um die eigene Bevölkerung von der Notwendigkeit der atomaren Aufrüstung zu überzeugen. Wahrscheinlich war beim einen oder anderen auch einfach nur wissenschaftliche Neugier der Grund …
Bei oberirdischen Nukleartests wurden häufig Gebäude, Fahrzeuge und Tiere platziert, um die Wirkung der Explosion ausführlich studieren zu können. Auch militärische Ausrüstung, Waffen, Schützengräben und die Soldaten selbst (in vermeintlich sicherer Entfernung) wurden in die Tests einbezogen. Auch wurden Hochgeschwindigkeitsaufnahmen von der Explosion und physikalische Messungen durch Untersuchung der verschiedenen bei einer Nuklearwaffenexplosion auftretenden Strahlungen gemacht.
Normalerweise (wenn man hier überhaupt von „normal” sprechen kann) werden Atomwaffentests in unbesiedelten weiträumig abgesperrten Gebieten durchgeführt, um die Schäden durch den radioaktiven Niederschlag so gering wie möglich zu halten. Allerdings ging dieser nicht nur auf die Testgebiete nieder, sondern verteilte sich wie gesagt weltweit: So haben die Kernwaffentests des 20. Jahrhunderts die Hintergrundstrahlung weltweit messbar angehoben, was sogar einzelne Tests in den heutigen Messdaten teilweise nachvollziehbar macht. So kam es zum sogenannten Kernwaffen-Effekt, der die Altersbestimmung bei der Radiokohlenstoffdatierung beeinflusst.
Leider wurden Nuklearwaffentests aber auch in bewohnten Gebieten oder mit Beteiligung von Soldaten durchgeführt, mit fatalen Folgen für die Opfer:
- 1960–1961 führte Frankreich in besiedeltem Gebiet, nämlich in der algerischen Sahara nahe Reggane, vier oberirdische Atomwaffentests durch. Bis zu 30.000 Menschen erlitten dadurch in der Folgezeit Schäden.
- Großbritannien machte in den 1960er Jahren Nuklearwaffenversuche bei den Montebello-Inseln vor der australischen Westküste, nahe Maralinga in der australischen Wüste
- China führte noch bis 1996 im Kernwaffentestgelände Lop Nor im Gebiet Xinjiang Volksrepublik China), insgesamt 45 Tests durch, davon 23 oberirdische (zuletzt am 16. Oktober 1980)
- Die UdSSR auf dem Atomwaffentestgelände Semipalatinsk in der Nähe der Stadt Semipalatinsk in Kasachstan und auf Nowaja Semlja im nördlichen Eismeer (Sowjetunion). Dort wurde zudem am 30. Oktober 1961 mit der Zar-Bombe der atomare Sprengsatz mit der höchsten bisherigen Sprengkraft (über 50 Megatonnen TNT-Äquivalent) gezündet.
„Viele der Soldaten erkrankten danach an Krebs und anderen von der Strahlung hervorgerufenen Krankheiten. Unter Folgeerkrankungen leiden auch Kinder und Enkel der Soldaten. Frankreich will in diesem Jahr erstmals Opfer der Atomtests entschädigen. Fast fünfzig Jahre lang leugnete das Verteidigungsministerium, dass bei den Atomtests Menschen zu Schaden kamen. Die überlebenden Atomtestopfer haben sich in einer Veteranenvereinigung – ’Aven’ – zusammengeschlossen. Sie beklagen, dass die Entschädigungszahlungen so lange hinausgezögert wurden und großen Einschränkungen unterliegen. So wird nur ein Teil der Erkrankungen als entschädigungswürdig anerkannt. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums waren an den 210 Atomtests in der algerischen Sahara und in Polynesien 150 000 Zivilisten und Soldaten beteiligt.“
Schrieb dazu die Frankfurter Allgemeine Zeitung (Frankreich hat vorsätzlich Soldaten verstrahlen lassen, F.A.Z, 17. Februar 2010, S. 5).
Dass verschiedene Regierungen (USA, UdSSR, Nazi-Deutschland, Japan, etc.) wissentlich Experimente mit Menschen (Gefangene und eigene Bürger; Stichwort: Mindcontrol) gemacht haben, nicht nur mit Atomwaffen, sondern auch mit chemischen und biologischen Kampfstoffen, wird demnächst in anderen Artikeln behandelt werden.
Ich appelliere grundlegend an jeden Bürger und jede Bürgerin die Gutgläubigkeit an die eigene Regierung abzulegen! Unser Staatsapparat ist primär dazu da, um uns in Schach zu halten und zu kontrollieren, als politisches Filterorgan zu dienen und mit seinem einseitigen Bildungssystem brave Untertanenarbeiter und Konsumenten für die Konzerne zu produzieren. Wenn es einer Regierung wahrhaft daran gelegen wäre, dass es ihren Bürgern gut geht, warum steckt man dann nicht mehr Geld in die Gesundheitssysteme und in den Sozialsektor? Es wird gerade soviel in das eigene Volk investiert, dass die Bürger nicht aufbegehren. Hier und da gibts mal ein Zuckerl – glückliche Kühe geben ja bekanntlich mehr Milch.
Welches Denkmuster steckt hinter den Menschen, die solche Experimente wie bei den Nuklearwaffentests an den eigenen Mitmenschen durchführen? Wir sind für die selbsternannten (und von uns geduldeten) Schalthebelschwinger doch nur Kanonenfutter. Es werden deren Banken und Konzerne und die eigene Politikerkaste bedient und verhätschelt und es wird militärisch aufgerüstet (dank EU-Verfassung auch im angeblich neutralen Österreich). Das alles setzt für mich ein deutliches Zeichen für wen die sogenannten „Volks(ver)treter” wirklich arbeiten – jedenfalls nicht für uns!
So … das wollte ich jetzt mal los werden :). Aber wie gesagt: „… wird demnächst in anderen Artikeln behandelt werden.”
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Bilderquellen:
- http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/73/Exercise_Desert_Rock_I_%28Buster-Jangle_Dog%29_001.jpg
- http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Types_of_nuclear_testing.svg&filetimestamp=20091108151704
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