Libyen: USA als billige Diebe enttarnt!

Es ist, so neh­me ich an, für nie­man­den mehr ein Geheimnis, daß sämt­li­che aggres­si­ve Auseinandersetzungen der letz­ten Jahrzehnte fast aus­schließ­lich mate­ria­lis­ti­sche Ursachen hatten.
Thierry Meyssan’s Artikel reißt in beein­dru­cken­der Weise den USA und ihren Komplizen, den Ja-Sagern in der UNO, die heuch­le­ri­sche schein­hei­li­ge Maske der Humanität vom Gesicht und beweißt sämt­li­che bis­he­ri­gen Vermutungen.

Auf frischer Tat ertappt!

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Washington versucht 1,5 Milliarden Dollar zu stehlen um seine Angestellten des CNT (Libyen) zu bezahlen

von Thierry Meyssan

Die Vereinigten Staaten ver­such­ten letz­ten Montag sich der Summe von 1 500 000 000 Dollar zu bemäch­ti­gen, die dem liby­schen Staat gehört, wur­den aber in letz­ter Minute von Südafrika dar­an gehin­dert. Die zu die­sem Anlass gemach­ten und vom Netzwerk Voltaire ver­öf­fent­lich­ten Dokumente bewei­sen, dass die Mitglieder des Nationalen Übergangskomitee (CNT) und ihre Beamten direk­te Gehaltsempfänger von einem US-Organ sind.

Voltaire Netzwerk | Tripolis (Libyen) | 17. August 2011 

Susan E. Rice, bestän­di­ge Vertreterin der Vereinigten Staaten von Amerika auf der UNO. ©UN Photo/​Paulo Filgueiras

 

Dienstag den 9. August 2011 hat Sana Khan, Sekretär des durch die Resolution 1970 des Sicherheitsrates ein­ge­setz­ten Sanktionskomitees, den Mitgliedern des Komitees einen Bericht über­ge­ben, der von der per­ma­nen­ten Vertreterin der Vereinigten Staaten von Amerika auf der UNO, Susan Rice stammt.

In die­sem Brief, von dem das Netzwerk Voltaire eine Kopie bekom­men konn­te [Dokument hier unten per Internet auf­lad­bar], infor­miert Washington das Komitee über sei­ne Absicht, 1,5 Milliarden Dollar frei­zu­ge­ben, die der liby­schen Zentralbank, der liby­schen Investitionsbank, der Ausländischen Bank von Libyen, dem Wertpapierbestand für liby­sche Investitionen in Afrika und der Libyschen Nationalen Gesellschaft gehören.

Da behaup­tet wird, das Freigeben der Gelder sei legal wenn sie für huma­ni­tä­re oder zivi­le Zwecke ver­wen­det wer­den (Artikel 19 der Resolution 1970 [1]), sagt Washington, dass es die­se Summe ein­sei­tig anwen­den wird wie folgt:

  •  500 000 000 Dollar für huma­ni­tä­re Organisationen sei­ner Wahl „um den huma­ni­tä­ren Bedürfnissen von heu­te und jenen die erwar­tet wer­den gerecht zu wer­den, im Sinne des Appells der Vereinten Nationen und ihren vor­aus­sicht­li­chen Änderungen“;
  •  500 000 000 Dollar für „Firmen die Erdöl und nöti­ge huma­ni­tä­re Güter lie­fern“;
  •  500 000 000 Dollar für den Temporary Financial Mechanism (TFM) um “Gehälter und Betriebskosten der liby­schen Beamten zu zah­len, Nahrungskosten, Elektrizität und ande­re huma­ni­tä­re Einkäufe“. Von die­ser Summe wer­den 100 000 000 Dollar bei­sei­te gelegt, um spä­ter huma­ni­tä­re Bedürfnisse der Libyer aus den Zonen, die nicht unter der CNT Kontrolle ste­hen, zu befrie­di­gen. Aber erst wenn der CNT „einen glaub­wür­di­gen, trans­pa­ren­ten et wirk­sa­men Mechanismus“ aus­ge­ar­bei­tet hat, wird er sie ihnen überreichen.

Einfacher aus­ge­drückt, haben die USA das Sanktionskomitee über ihre Absicht infor­miert, 1,5 Milliarden Dollar zu beschlag­nah­men, die sie für ein Drittel ihren eige­nen huma­ni­tä­ren Organisationen (USAID…) zukom­men las­sen wür­den, für das zwei­te Drittel ihren eige­nen mul­ti­na­tio­na­len Unternehmen (Exxon, Halliburton =  Ex-US-Vizepräsident Dick Cheneys Konzern; etc.), und für den Rest dem TFM zuschrei­ben wür­den, einem Amt des LIEM, wel­ches nur ein offi­ziö­ses, von Washington geschaf­fe­nes und von der Kontaktgruppe akzep­tier­tes Organ ist, um Libyen zu ver­wal­ten [2].

Washington ließ wis­sen, dass es die still­schwei­gen­de Zustimmung des Sanktionskomitees fünf Tage nach dem Erhalt der amt­li­chen Mitteilung besit­zen würde.

Unglücklicherweise konn­te sich Libyen nicht gegen die­sen Diebstahl weh­ren, da es nicht in dem Komitee ver­tre­ten war. In der Tat war sein ehe­ma­li­ger Botschafter abge­sprun­gen und – unter Verletzung des Abkommens für sei­nen Posten – hat das Staatsdepartement noch immer kein Visum für den neu­en Botschafter erteilt.

Washington will von der gezwun­ge­nen Abwesenheit Profit machen, um sich der Beute zu bemäch­ti­gen. Im Übrigen hat Frankreich schon eine Bresche geschla­gen durch den Diebstahl von 128 Millionen Dollar unter ähn­li­chen Bedingungen.

Es ist schließ­lich der per­ma­nen­te Vertreter von Südafrika, der Botschafter Baso Sangqu, der dem Manöver ein Ende gesetzt hat.

Abgesehen von der Gier der USA, bestä­tigt die­se unglaub­li­che Geschichte, dass das selbst­er­klär­te „freie Libyen“ von Benghazi und Misrata nicht vom CNT (Nationalen Übergangskomitee) ver­wal­tet ist. Dieses ist nur eine Attrappe, übri­gens in sehr schlech­tem Zustand. Der von der NATO kon­trol­lier­te Osten von Libyen, ist durch den Libyan Information Exchange Mechanism (LIEM) ver­wal­tet, einem infor­mel­len Organ, ohne juri­di­schen Status, in Neapel allein von den USA aus­ge­heckt, auch wenn eini­ge sei­ner Beamten Italiener sind.

Die Fonds die man dar­stellt, als wären sie dem CNT zuge­teilt, wer­den in der Realität dem LIEM zuge­spro­chen, der sie für die Gehälter der CNT Mitglieder und sei­ner Beamten benützt. Der Unterschied ist von Bedeutung: der CNT hat kei­ne eige­ne Politik, er begnügt sich, die Politik der USA aus­zu­füh­ren. Und dies ist ja nor­mal, wenn man weiß, dass der CNT nicht wäh­rend der Benghazi Ereignisse geschaf­fen wur­de, son­dern meh­re­re Jahre frü­her in London, als pro­vi­so­ri­sche Exilregierung von Libyen.

Daher hat die Militäraktion der USA und ihrer Alliierten der NATO oder der Kooperationsrat des Golfes (GCC) nicht das Ziel, den von der Resolution 1973 vor­ge­se­he­nen Zivilbevölkerungsschutz zu bewir­ken, und noch weni­ger die „Befreiung der Libyer“, son­dern wirk­lich ein­fach die Kolonisierung des Landes.

Thierry Meyssan

Übersetzung
Horst Frohlich

Facsimile des Originaldokuments des Sanktionskomitees der Vereinten Nationen

Facsimile des Originaldokuments des Sanktionskomitees der Vereinten Nationen.

 

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Quellen:

  • http://www.voltairenet.org/Washington-versucht‑15‑Milliarden
  • http://de.wikipedia.org/wiki/Halliburton
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Quelle : „Washington ver­sucht 1,5 Milliarden Dollar zu steh­len um sei­ne Angestellten des CNT (Libyen) zu bezah­len“, von Thierry Meyssan, Traduction Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 17. August 2011, http://www.voltairenet.org/a171152 
 

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