Kurzhörspiel: Lothar Streblow – Der Fisch

Lothar Streblow, gebo­ren am 10. Oktober 1929 in Gera ist ein deut­scher Schriftsteller. Er ver­fass­te meh­re­re Dutzend Jugendbücher, von denen ein Teil Bestandteil von Serien ist. Des Weiteren schrieb er Science-Fiction und ero­ti­sche Literatur.

Ausgezeichnet wur­de sein Hörspiel „Der Fisch” 1972 mit dem Hörspielpreis der ARD für Kurzhörspiele. Produktion: Radio Bremen.

Der Fisch” spielt in einem düs­te­ren Zukunftsszenario, in dem die Menschen auf­grund der star­ken Umweltverschmutzung unter gigan­ti­schen Kuppeln leben müs­sen, die sie vor der gif­ti­gen Athmosphäre schüt­zen, die auf der Erde herrscht.
Ein Mann hat nun um eine Audienz bei den Behörden gebe­ten, weil er eine beson­de­re Entdeckung auf einer sei­ner Forschungsexpeditionen außer­halb der Kuppeln gemacht hat: Er beob­ach­te­te einen leben­den Fisch!
Doch war­um ver­hält sich der Beamte bei die­ser fro­hen Kunde so eigenartig … ?

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Download: hier oder Lothar Streblow - Der Fisch

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Für Leseratten gibts hier noch die schrift­li­che Fassung von Rossia.org

Der Fisch

Personen:
Der Mann
Der Beamte
1. Wärter
2. Wärter

Hoher nüch­ter­ner Raum, metal­li­sche Wände, Metalltür; kon­stan­tes, deut­lich dif­fe­ren­zier­tes Summgeräusch von drei Computern; Stimmung: kal­te ste­ri­le Atmosphäre, schwa-cher Hall.

(Eine Uhr schlägt zehn. Tür wird geöff­net, zögern­de Schritte, Tür fallt metal­lisch ins Schloß)
Mann: (zögernd, aber nicht ängst­lich) Guten Morgen.
Beamter: (nüch­tern) Guten Morgen. Nehmen Sie Platz.
Mann: Danke. (Stuhl scharrt) Verzeihung. Vermutlich bin ich hier falsch. Ich soll­te vor einer Kommission erschei-nen.
Beamter: (kalt) Die Kommission ist anwesend.
Mann: (erstaunt) Anwesend? Ich sehe nur Sie!
Beamter: Überzeugen Sie sich. (zur Seite) Dort!
Mann: (ver­blüfft) Die Computer?
Beamter: Ja.
Mann: (unsi­cher) Darf ich etwas fragen?
Beamter: (mit leich­ter Schärfe) Die Fragen stel­le ich.
Mann: (ein­len­kend) Na gut. Hier, mei­ne Personalien…
Beamter: (unter­bricht) Sind bekannt.
Mann: (betrof­fen) Ohhh…
Beamter: (amt­lich) Zur Sache: Sie behaup­ten, einen Fisch gese­hen zu haben?
Mann: (bestimmt) Ich habe einen Fisch gesehen.
Beamter: (mit leicht unter­drück­tem Erstaunen) Sie bestrei-ten das nicht?
Mann: (unbe­fan­gen) Nein. Warum soll­te ich?
Beamter: Sind Sie sich dar­über klar, was das bedeutet?
Mann: (über­zeugt) Eine Sensation, den­ke ich.
Beamter: Von Ihrem Standpunkt aus viel­leicht. Ein Fisch im Jahre 2972! Ein Fisch! Obwohl Fische seit mehr als ei-nem hal­ben Jahrtausend aus­ge­stor­ben sind!
Mann: Das war offen­bar ein Irrtum.
Beamter: Sie mei­nen: der Fisch?
Mann: Nein. Daß Fische aus­ge­stor­ben sein sol­len, mei­ne ich.
Beamter: Aha. Die Tatsachen sehen anders aus: Seit etwa 600 Jahren gibt es auf unse­rem Planeten kei­ne atem­ba­re Atmosphäre mehr. Seit dem Jahre 2204 lebt der Rest der Menschheit unter her­me­tisch abge­schlos­se­nen Luftglokken. Und seit die­sem Zeitpunkt gibt es Leben auf der Erde nur noch inner­halb die­ser Luftglocken. Das lernt jedes Kind bereits in der Schule.
Mann: Das ist mir bekannt. Aber was beweist das?
Beamter: Es beweist, daß Sie kei­nen Fisch gese­hen haben können.
Mann: Sofern die eben zitier­te Schulweisheit stimmt: ja. Aber stimmt sie wirklich?
Beamter: (scharf) Sie zweifeln?
Mann: (sicher) Seit ich den Fisch gese­hen habe.
Beamter: Aha. (lau­ernd) Und wel­che Ansicht ver­tre­ten Sie jetzt?
Mann: Es ist nur eine Vermutung. Und sie stützt sich auf die glei­chen Tatsachen, wie die Schulweisheit. Nur: Ich zie­he ande­re Schlisse daraus.
Beamter: Und welche?
Mann: Nun: Seit unse­re Vorfahren den Mond besie­del­ten, gewöhn­ten die Menschen sich dar­an, unter künst­lich errich­te­ten Luftglocken zu leben und dar­in, alles Notwen-dige selbst zu erzeu­gen. Als die Erde dann durch die an-dau­ern­de Verseuchung der Luft und des Wassers all­mäh-lich immer unbe­wohn­ba­rer wur­de, errich­te­te man hier die glei­chen Luftglocken wie auf dem Mond. Und nicht nur das: Man über­nahm auch den Lebensstil und das Verwaltungssystem. Die Erde wur­de exakt nach dem Vorbild des Mondes ausgerichtet.
Beamter: Richtig. Dadurch wur­de die Menschheit vor dem siche­ren Untergang geret­tet. Fahren Sie fort!
Mann: Seitdem sind mehr als 700 Jahre ver­gan­gen. Und ich mei­ne: Was für die leb­lo­se Wüste des Mondes gilt, wo kei­ne ande­re Existenzform mög­lich ist, muß nicht unbe-dingt auch für die Erde gel­ten. Auf dem Mond hat es au-ßer­halb der Luftglocken nie eine Entwicklung gege­ben. Und es wird nie eine geben. Die Erde aber war ein­mal ein frucht­ba­rer Planet vol­ler Leben. Hier war Entwicklung. Und es ist nicht aus­zu­schlie­ßen, daß die Entwicklung ir-gend­wie wei­ter­ge­gan­gen ist, gera­de im Meer und unbe-merkt von den unter Luftglockeu iso­lier­ten Menschen.
Beamter: (iro­nisch) Irgendwie?
Mann: (leb­haft, den Eindruck über­hö­rend) Oder daß sich neue Entwicklungen ange­bahnt haben, viel­leicht sogar eine gewis­se Regeneration von Luft und Wasser.
Beamter: (unter­bre­chend) Luft und Wasser außer­halb der Luftglockeu wer­den regel­mä­ßig kon­trol­liert. Die Ergeb-nis­se wer­den ver­öf­fent­licht. Ist Ihnen das bekannt?
Mann: Natürlich. Aber die Kontrolleure sind eini­ge weni­ge Experten. Kein Mensch bekommt sie je zu Gesicht. Und ver­öf­fent­licht wer­den die Ergebnisse von der Obersten Verwaltungsbehörde.
Beamter: (scharf) Was wol­len Sie damit sagen?
Mann: Ich will sagen, daß seit Jahrhunderten kein gewöhn-licher Mensch in der Lage ist, sich selbst zu informieren.
Beamter: Dazu besteht kei­ne Notwendigkeit.
Mann: (erregt) Sagen Sie!
Beamter: (zurecht­wei­send) Ich ver­tre­te die Behörde. (dann gelas­sen) Außerdem kann jeder, der eine Schutzgarnitur besitzt, sich außer­halb der Luftglocken frei bewegen.
Mann: (bit­ter) Wenn er sich eine leis­ten kann, ja. Seine Freiheit reicht dann genau­so weit wie der Inhalt sei­ner Sauerstoffbehälter. Und die­se Freiheit ist von der Behörde genormt.
Beamter: (kalt) Sehr rich­tig. Im übri­gen hat jeder Zweifler die Freiheit, sei­nen Schutzhelm abzu­neh­men und die Atmosphäre auf ihren Giftgehalt zu prü­fen. Sein Überle-ben wäre der Gegenbeweis.
Mann: Falls es jemand wagen soll­te. Das Abnehmen des Schutzhelms ist nach den Vorschriften der Ausgeherlanbnis verboten.
Beamter: Eine Schutzmaßnahme.
Mann: Wozu? Wozu über­haupt ein Verbot, wenn jedes Übertreten des Verbots den siche­ren Selbstmord bedeu­tet? Oder ist die Behörde gar nicht so sicher?
Beamter: Es ist ihre Pflicht, die Bürger vor Gefahren zu schüt­zen. Notfalls durch Verbote.
Mann: (sar­kas­tisch) Ich weiß.
Beamter: Sie blei­ben also bei Ihrer Behauptung, einen Fisch gese­hen zu haben? Ich wie­der­ho­le: einen Fisch im Jahre 2972?
Mann: Ja. Und ich habe eben ver­sucht, Ihnen eine mög­li­che Erklärung dafür zu geben. Aber Sie wol­len offen­bar nicht verstehen.
Beamter: (kalt) Es geht hier nicht um Erklärungen, son­dern um Tatsachen.
Mann: (erregt) Der Fisch ist eine Tatsache!
Beamter: Es könn­te auch eine opti­sche Täuschung gewe­sen sein. Sie soll­ten sich das noch­mals überlegen.
Mann: (hef­tig) Überlegen! Ich über­le­ge schon die gan­ze Zeit! Und ich begrei­fe es ein­fach nicht. Ich kom­me mit einer Entdeckung, einer sen­sa­tio­nel­len Entdeckung! Einer Entdeckung, die in ihren Auswirkungen für das künf­ti­ge Leben der Menschheit über­haupt noch nicht zu über­se-hen ist.
Beamter: (tro­cken) Eben.
Mann: Begreifen Sie denn nicht! Meine Entdeckung ent­hält eine unge­heu­re Hoffnung! Die Hoffnung, daß es auf die-ser Erde wie­der ein natür­li­ches Leben geben kann! Daß die Gefängnisse der künst­li­chen Luftglocke ver­schwin-den! Daß wir wie­der freie Luft atmen in frei­er Natur.
Beamter: Sie sind ein Phantast.
Mann: Möglich. Möglich, daß erst unse­re Kinder und Enkel das erle­ben. Aber der Anfang ist da! Und wo ein Fisch ist, da sind auch noch mehr. Und es wer­den noch mehr kom­men. Aber heu­te schon gibt es wie­der Wasser auf die­sem Planeten, in dem Lebewesen exis­tie­ren kön-nen. Das ist die Entdeckung!
Beamter: (kalt) Es Ist Ihre Behauptung.
Mann: (Pause, dann bit­ter) Und ich habe geglaubt, daß mei­ne Entdeckung einen Freudentaumel aus­lö­sen wür­de. Daß man alles in Bewegung setzt, um die neu­en Möglichkeiten aus­zu­schöp­fen. Statt des­sen: nichts als Zweifel.
Beamter: Wir zwei­feln nicht, wir wissen.
Mann: Sie wis­sen? – Was?
Beamter: (kalt beleh­rend) Wir wis­sen, daß das Leben der Menschen noch nie so gut durch­or­ga­ni­siert und gesi­chert war wie heu­te. Es gibt weder Krankheiten noch Seuchen, weder Kriege noch Revolutionen, weder Mißernten noch Hungersnöte wie in der Vergangenheit. Die Isolierung in Luftglocken, die künst­li­che Ernährung, und das ratio­nel­le Verteilungssystem haben alle die­se Probleme gelöst. Alle! Der heu­ti­ge Mensch lebt pro­blem­los. Und das heißt: glücklich.
Mann: (bit­ter) Glücklich – ja! Glücklich unter einer Luft-glo­cke aus Kunststoff, kaser­niert in vollklimatisierten
Wohnzellen, künst­lich ernährt und künst­lich besamt, künst­lich am Leben erhal­ten für ein Leben in der Retorte. Wirklich: eine glück­li­che Menschheit!
Beamter: Sicher. Und da kom­men Sie mit einem Fisch. (Pause) Oder haben Sie es sich inzwi­schen überlegt?
Mann: Es gibt nichts zu überlegen.
Beamter: (gleich­mü­tig) Wie Sie wol­len. (Pause) Einen Mo-ment bit­te. (Knacken eini­ger Schaltknöpfe, die Computer ver­än­dern ihr Summgeräusch)
Mann: (erregt) Wollen Sie den Computern die Beurteilung überlassen?
Beamter: (gelas­sen) Nicht Beurteilung, son­dern Urteil.
Mann: (ent­setzt) Nein!
(Rattern der Ausgabeeinheiten der Computer, dann wie-der Summgeräusch wie vorher)
Beamter: Aha. (able­send) Kennziffer 11.
Mann: Was bedeu­tet das?
Beamter: Löschen.
Mann: Was löschen?
Beamter: Partielle Löschung des Gedächtnisses.
Mann: Das heißt: den Fisch?
Beamter: Selbstverständlich. Mit die­sem Erinnerungsbal-last sind Sie für die Gesellschaft unse­res Jahrhunderts eine Gefahr.
Mann: (empört) Sie sind ja wahn­sin­nig! Ich ver­lan­ge sofort Ihren Vorgesetzten zu sprechen!
Beamter: Vorgesetzten? Es gibt kei­nen Vorgesetzten. Sie ste­hen vor der für Ihren Fall zustän­di­gen Abteilung der Obersten Verwaltungsbehörde.
Mann: Das sind Sie?
Beamter: Nein. Das sind die Computer. Ich bin ledig­lich Koordinator.
Mann: Aber Sie haben sie programmiert!
Beamter: Nein. Sie selbst haben sie pro­gram­miert. Durch Ihre Aussagen.
Mann: Das ist doch Wahnsinn! Was weiß denn ein Compu-ter vom natür­li­chen Leben? Aber Sie sind ein Mensch! Wenn Sie mein Gedächtnis löschen las­sen, löschen Sie eine Hoffnung für die Menschheit!
Beamter: Es wird eine Wahnidee gelöscht, nichts weiter.
Mann: (mit neu­er Hoffnung in der Stimme) Aber Sie haben mich über­haupt noch nicht gefragt, wo ich den Fisch ge-sehen habe. Das läßt sich doch alles nachprüfen.
Beamter: Dazu besteht kei­ne Notwendigkeit. Der Radius Ihres Schutzanzugs ist bekannt. Er erlaubt nur eine Bege-hung der Strandkilometer 326 bis 328.
Mann: Dann las­sen Sie auf die­sen zwei Kilometern Postee auf­stel­len. Ich bin über­zeugt, daß Sie den Fisch in kür­ze-ster Zeit ent­de­cken. (Knacken eines Schalters)
Beamter: Sehen Sie mal dort auf den Monitor, dort oben an der Wand.
Mann: (über­rascht) Ach, der Strand! Sie haben ja schon Posten auf­stel­len lassen.
Beamter: Selbstverständlich.
Mann: (auf­at­mend) Dann ist ja alles gut.
Beamter: (zynisch) Sehr gut sogar. Die Posten wer­den den Fall dort drau­ßen erledigen.
Mann: (Pause, dann betrof­fen) Ich Idiot! Allmählich be-gin­ne ich zu begrei­fen, Sie wis­sen längst, daß es Fische gibt. Fische und wer weiß was noch für Tiere. Sie wis­sen, daß ver­mut­lich längst eine Regeneration von Wasser und Luft statt­ge­fun­den hat. Aber nie­mand soll es erfah­ren. Alles soll blei­ben, wie es ist: Die Luftglocke, die Wohnzel-len, die künst­li­che Ernährung, der gan­ze durch die Ober-ste Verwaltungsbehörde beherrsch­te Apparat. Sie wol­len die Beibehaltung der abso­lu­ten Kontrolle. Ich ver-stehe.
Beamter: (kalt) Sie haben ver­stan­den. (Knacken eini­ger Schaltknöpfe, die Computer ver­än­dern ihr Summgeräusch)
Mann: (erregt) Was haben Sie da geschaltet?
Beamter: (kalt) Ihre letz­ten Aussagen ver­lan­gen eine Revi-sion des Urteils.
Mann: (voll Hoffnung) Eine Revision?
(Rattern der Ausgabeeinheiten der Computer, dann wie-der Summgerlusch wie vorher)
Beamter: (able­send) Revision von Kennziffer 11, Revisionsergebnis: Kennziffer 15.
Mann: (unru­hig) Was bedeu­tet das?
(Klingelsignal, dann öff­nen der Metalltür, der­be Schritte zwei­er Männer, die schnell herantreten)
Beide Wärter: Guten Morgen.
Beamter: (sach­lich) Verfahren, nach Kennziffer 15. Geleiten Sie den Delinquenten.
Beide Wärter: Wird aus­ge­führt. (Schritte)
1. Wärter: (jetzt näher) Bitte, mein Herr, fol­gen Sie uns!
(Schritte von drei Personen, Tür fällt metal­lisch ins Schloß, mit dem Zufallen der Tür ver­stummt das Summgeräusch, Schritte. Jetzt lau­ter in einem hal­len­den Gang)
Mann: (ver­ängs­tigt) Was hat das zu bedeuten?
(Eine Metalltür wird geöff­net, ein hell sur­ren­des Geräusch ertönt)
1. Wärter: Bitte, tre­ten Sie ein.
Mann: (scharf) Nein! Erst will ich wis­sen, was das heißt: Kennziffer 15!
2. Wärter: (etwas ver­le­gen) Vorzeitige Verwertung.
Mann: (lang­sam wie­der­ho­lend) Vor-zei-ti-ge Ver-wer-tung? (dann auf­schrei­end) Das ist Mord!
(kur­zes Handgemenge, Scharren von Füßen, dann Zu-schla­gen der Tür, das sir­ren­de Geräusch erlischt)
1. Wärter: (schwer atmend) Erledigt. Aber du hät­test es ihm nicht sagen sol­len; dann machen sie immer Schwie-rigkeiten.
2. Wärter: (gleich­mü­tig) Stimmt. Ich werd’ mir’s merken.

ENDE

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Streblows Dystopie trifft defi­ni­tiv einen Nerv der Zeit. Nicht nur, dass die größ­ten Feinde mensch­li­cher Freiheit nicht phy­si­scher son­dern geis­ti­ger Natur sind, son­dern auch wie die Umweltproblematik als Ideologie zur Etablierung faschis­to­ider Regulationen miß­braucht wer­den kann.
So gel­ten beim Thema Klima- und Umweltschutz bereits „poli­tisch-kor­rek­te Normen”, was man sagen darf und was nicht, was zu Tabus und in wei­te­rer Folge zur Aufstellung neu­er geis­ti­ger Mauern führt (sie­he dazu auch den Artikel auf Zeit-Fragen.ch: Vorsicht vor Umweltschutzideologien …).

Alle Umweltaktivisten und deren Unterstützer soll­ten sich bei all ihren Meinungen und Tätigkeiten, die­nen die­se augen­schein­lich noch so sehr der guten Sache, stets die Wissenschaftlichkeit, ihr Bauchgefühl und ihre Vernunft vor Augen hal­ten. Kämpfen sie noch für einen guten und edlen Zweck, für das Wohl kom­men­der Generationen, oder wer­den ihre Energien für böse Absichten im Hintergrund miss­braucht? Wie ist die Kosten-Nutzen-Rechnung? Auch Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace kön­nen Fehler machen, Lügen auf­sit­zen und sogar als Propagandawerkzeug dienen.
Ich erwäh­ne das hier, weil mir per­sön­lich vor­kommt, dass vie­le Umweltschutzbewegungen, z.B. beim Thema CO2 u.a., für die finan­zi­el­len Interessen eini­ger Weniger und die Gehirnwäsche der Bevölkerung miss­braucht wer­den. Sobald jemand die Rolle von CO2 beim Klimawandel hin­ter­fragt, wird er als Umweltverschmutzer, Öl-Lobbyist oder Dummkopf dif­fa­miert (ich spre­che aus schmerz­li­cher Erfahrung). Diese Entwicklungen, bei der plötz­lich Menschen die eige­ne Meinung mit dog­ma­ti­scher Hartnäckigkeit ver­tei­di­gen und man auch mit wis­sen­schaft­lich und logisch fun­dier­ten Argumenten zu kei­ner­lei Einsicht beim Gesprächspartner kom­men kann, birgt gro­ße Gefahren für die Zukunft.
Dogmen gibt es nur bei Religionen, nicht in der Wissenschaft!
Wenn dann „Klimawandelskeptiker” oder gar „Klimawandelleugner”, als was man sie mas­sen­me­di­al so gern beschimpft, für umfang­rei­che Recherchen und kri­ti­sches Denken bestraft wer­den, so wird ein gefähr­li­cher Punkt über­schrit­ten. Wie lan­ge braucht es dann noch, bis sie auf den nächs­ten Baum geknüpft werden?
Vielleicht (und hof­fent­lich) über­trei­be ich ja mit die­sen dys­to­pi­schen Gedanken, wie Streblow in sei­nem Hörspiel. Doch kann sich gro­ßes Unheil oft auch in an sich harm­lo­sen und eigent­lich gut gemein­ten Dingen ver­ber­gen, wenn die­se durch  fal­schen Leute miß­braucht und instru­men­ta­li­siert werden.
Bleibt jeden­falls wach­sam, und ver­ur­teilt nicht gleich jeden, der eine ande­re Meinung hat! Versucht anders Denkende zu ver­ste­hen. Wie lang­wei­lig wäre denn ansons­ten unse­re Welt? 😉

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